Das gemeinsame Ziel: mehr Lebensqualität für die Innenstadt
Rund 150 Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich an erstem Quartiersgespräch
Auf großes Interesse ist das erste Quartiersgespräch in der historischen Innenstadt gestoßen. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger aus dem Lorenz-, Johannser- und Sprengerort sind in den „Kapuziner“ gekommen, um gemeinsam mit Fachleuten der Stadtverwaltung konkrete Ideen für eine lebens- und liebenswerte Stadt zu entwickeln. Weniger Verkehr, dafür mehr Grün und Platz für Außengastro waren zentrale gemeinsame Ziele.
3. Februar 2023
„Mir ist es wichtig, dass wir in Rottweil nicht nur über die Innenstadt sprechen, sondern auch mit den Menschen, die hier leben“, betonte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf in seiner Begrüßung. Und er fügte hinzu „Wir müssen jetzt mutig sein und Dinge auch mal ausprobieren.“ Gegebenenfalls gelte es, nachzusteuern.
Rudolf Mager, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, verdeutlichte die Zusammenhänge: Bis 2028 sollen Innenstadt, Neckar, Grüngürtel und Mobilität ineinandergreifen und die Stadt voranbringen. Basis von allem sei dabei das Engagement der Bürgerinnen und Bürger und ein engagiertes Rathausteam: „Für alle mit allen!“ Anhand des Nagolder „Vorstadtplatzes“ zeigte Mager auf, wie durch eine Landesgartenschau aus einem verkehrsreichen Verkehrsknoten ein attraktiver Stadtplatz entstehen kann. Genau das hat sich Rottweil für den Friedrichsplatz vorgenommen – der Zentrale Busumsteigeplatz soll dafür an den Nägelesgraben verlagert werden. Mit einem Verkehrsversuch will die Stadt Rottweil im Sommer testen, ob der Friedrichsplatz zu diesem Zweck zur Einbahnstraße werden kann. „Wichtig ist dabei, den Verkehr deutlich zu reduzieren und gleichzeitig aber auch Überlastungen durch Verkehrsverlagerungen in andere Straßen zu vermeiden“, betonte Mager. Aber nicht nur auf dem Hauptstraßenkreuz, auch in den Gassen soll die Lebensqualität gesteigert werden, betonte Mager. Dabei gelte es mit allen Beteiligten „auf Augenhöhe“ zu kommunizieren und sich auf Projekte zu verständigen, die möglichst noch 2023 angepackt werden können. Es gehe bei den Veränderungen grundsätzlich nicht um Wegnehmen, sondern um das Aufzeigen von neuen Perspektiven und Chancen.
Der städtische Mobilitätsbeauftragte Horst Bisinger stellte den Bürgerinnen und Bürger, mit welchen „Werkzeugen“ die Attraktivität in den Quartieren verbessert werden könnte: Dazu gehören verkehrslenkende Maßnahmen wie Poller, Einbahnstraßen oder auch die Verlagerung von Parkplätzen an den Rand der historischen Innenstadt. Zudem kann die Stadt gestalterisch tätig werden, etwa mehr Grün in die Gassen bringen, neue Plätze für Außengastronomie oder Warenauslagen schaffen und den Straßenraum neu ordnen. Biesinger war es wichtig, nochmals auf eine Neuerung hinzuweisen: „Alle Innenstadtbewohnern mit Bewohnerparkausweis können jetzt kostenlos am Nägelesgraben, auf dem Kapuzinerparkplatz und bei der Villa Duttenhofer parken.“ Er erläuterte anhand von Beispielen, wo die Landesgartenschau mit der historischen Innenstadt verbunden werden kann: So entstehen neue Zugänge über die Hochmaiengasse, an der Grafengasse und beim Alten Spital auf das Kerngelände der Landesgartenschau.
Innenstadtmanagerin Kerstin Ohnmacht zeigte im Anschluss aktuelle Trends in Handel und Gastronomie auf. So hätten in Rottweil nicht nur Geschäfte geschlossen, sondern auch zahlreiche neu eröffnet: „Darauf können wir aufbauen.“ Sie rief Interessierte dazu auf, sich in der Innenstadt einzubringen. Willkommen sind alle denkbaren Innenstadtakteure – ob Hauseigentümer, Gründer, Sponsoren, stille Teilhaber oder Interessierte und Engagierte.
Im Anschluss hatten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit gemeinsam mit den Fachleuten der Stadtverwaltung an Themenstationen konkrete Herausforderungen und Ideen für ihre Quartiere zu diskutieren und zu entwickeln. Außerdem gab es Feedback-Bögen, auf denen weitere Ideen auch schriftlich mitgeteilt werden können. Die Auswertung der Gespräche und der Bögen läuft und wird gemeinsam mit den Ergebnissen des zweiten Quartiersgesprächs und der am 7. März geplanten Bürgerinfo rund um das Thema Mobilität hier auf www.rw2028.de vorgestellt.
In einem ersten Fazit dankte OB Dr. Ruf den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Ende der Veranstaltung für ihre engagierte Mitarbeit. Er könne sich gut vorstellen, dass im Anschluss an den Auftakt im Sonnensaal nun vor Ort jeweils im Quartier konkrete Projekte mit den Menschen weiter besprochen und umgesetzt werden.
Für die Quartiere Heilig-Kreuz-Ort und Waldtorort ist am 2. März ab 17.30 Uhr ein weiteres Quartiergespräch im Sonnensaal Kapuziners geplant. Um vorherige Anmeldung unter buergerbeteiligung@rottweil.de wird gebeten.
Sorry, the comment form is closed at this time.