Antworten zu den Mentimeter Online-Fragen aus der Einwohnerversammlung vom 25.10.2021:

Stadtentwicklung:

1) Warum wird die in früherer Zeit angedachte Tunnellösung zwischen Oberndorfer Straße und der äußeren Schramberger Straße nicht mehr in die Überlegungen mit einbezogen. Ein Innenstadtbewohner

Die Tunnellösung, die eine westliche Umfahrung der Innenstadt darstellen würde, ist Ressourcen, kosten- und zeitintensiv. Solche Planungen haben Städte wie Nagold und Ebingen vor vielen Jahren, Jahrzehnten angestoßen. Die Städte sind damals davon ausgegangen, dass sich die Anzahl der Autos nicht reduzieren wird. Heute verfolgt die Politik aus Klimaschutzgründen die Strategie, den Autoverkehr zu reduzieren. Dagegen sollen ÖPNV, Radverkehr, Car-Sharinge, ON-Demand-Services, uvam. gestärkt werden. Entwicklungen wie HomeOffice kommen hinzu. Mit Blick auf diese Mobilitätswende und die Reduzierung beim MIV (Motorisierten Individualverkehr) ist eine Tunnellösung in Rottweil nicht Teil eines Mobilitätskonzeptes, das jetzt gestartet werden soll.  

2) Wie lebendig ist die Innenstadt? Wohnungen in besten Lagen sind Lagerräume vgl. ehemaligen ESPRIT.

Die aktuelle Entwicklung findet sich leider in vielen Städten. Corona und Internethandel verstärken und beschleunigen diese Entwicklung. Umso wichtiger wird es, aktiv gegenzusteuern. Mobilitätskonzepte und der Ansatz, die Landesgartenschau in die Innenstadt zu holen, sind wichtige Tools in einer Stadtentwicklung, die Veränderung nicht einfach geschehen lassen will, sondern aktiv gestalten will. Eine vielfältige, attraktive Aufenthaltsqualität mit dem Pfund einer einzigartigen Kulisse unserer historischen Innenstadt soll neue Ideen kreieren und Akteure anlocken, soll Wohnen, Arbeiten, Leben, Handel, Dienstleitung, Start-up, Co-Working-Space und Tourismus zusammen bringen. 

3) Wieviele Wohnungen stehen im historischen Kernstadtbereich leer, wie kann dieser Missstand beseitigt werden und welche Wechselbeziehung besteht zur geplanten Verlagerung von Anwohnerparkplätzen.

Ergänzend zur vorstehenden Anwort muss die Städtebauförderung in Rottweil noch aktiver diese Zielsetzung aufnehmen. Es darf der Mehrwert des Arbeitens und Wohnens, in der Innenstadt nicht an Parkplätzen in den Gassen festgemacht werden, sondern an nutzbaren, verkehrsarmen Freiräumen. Einen Mehrwert für Bewohner in der Innenstadt sollen Quartiersgaragen mit Car-Sharing, Lastfahrrädern, Ladeinfrastrukturen und bezahlbaren ggf. querfinanzierten Abstellmöglichkeiten sowie ein verbesserter ÖPNV bieten.  

4) Wissen Sie, dass man Verkehr nicht durch mehr Parkplätze oder breitere Straßen verringert, sondern durch dezentrale Strukturen und kurze Wege?

Das Rottweiler Mobilitätskonzept will nicht mehr Parkplätze schaffen, sondern reduzieren, verlagern und stapeln. Es soll Platz für mehr Radverkehr und für eine attraktive Aufenthaltsqualität entstehen. Das Rottweiler Mobilitätskonzept will handeln statt abwarten. Für mehr Klimaschutz, mehr Grün in der Stadt und eine zukunftsfeste Innenstadt.

5) Mobilität ist eine Sache. Attraktivität für Besucher*innen auch. Letztlich finde ich die entscheidende Frage: Wie wird die Stadt lebendig?

In der Tat ist das der richtige Ansatz, den wir auch mit diesem Stadtenwicklungskonzept anstoßen wollen. Schlussendlich ist die Veränderung einer lebendigen, attraktiven Innenstadt nur als Bürgerprojekt denkbar. Es ist ein gesellschaftliches Umdenken, ein WIR, erforderlich.  

6 Ist der GHV wirklich davon überzeugt, dass die Attraktivität der historischen Innenstadt von Parkplätzen abhängt? Die Erfahrung anderer Städte zeigt doch, dass die Menschen dann in eine Stadt gehen, wenn sie attraktiv per se ist. Ist Rottweil das wirklich?

Es  gibt insbesondere im ländlichen Raum kein Entweder – Oder, kein Schwarz oder Weiß. Selbst Optimisten gehen davon aus, dass im ländlichen Raum der motorisierte Individualverkehr nicht halbiert werden kann. Der GHV wünscht eine sehr gute Erreichbarkeit der Innenstadt, die Rottweil als Mittelzentrum stärkt. Für die Diskussion, mit welchen Mitteln diese Erreichbarkeit gesichert wird, ist der GHV offen.   

7) Welche Ideen hat der GHV, um Leben, Einkauf und Genuss in die Innenstadt zu bringen?

Der GHV entwickelt ständig neue Ideen, jeder einzelne Unternehmer muss sich damit beschäftigen. Es wird vermutlich die Frage aufkommen, inwiefern die Gesellschaft, jeder Einzelne, bereit ist, über Verzicht zu sprechen, um das Ganze zu stärken.

8) Rottweil wäre dazu bereit, viel Geld für ein Parkhaus auszugeben. Wäre das Geld nicht besser so anzulegen, dass die historische Innenstadt an Attraktivität für Wohnen, Genießen und Einkaufen gewinnt.

Mit der bisherigen Praxis, alle Autos für wenig Geld im öffentlichen Raum parken zu lassen, hat sich in den letzten 30 Jahren keine Verbesserung für Radverkehr, für mehr Grün, für eine attraktive Innenstadt erzielen lassen.
Parkhäuser, die verkehrsarme Innenstädte ermöglichen und als Quartiersgaragen das Wohnen in den Innenstädten attraktiver gestalten, sind Elemente einer Verkehrs- und Mobilitätswende, die handeln will.

9) Muss nicht Stadtplanung viel früher ansetzen, bei der Vision für ein zukünftiges Rottweil? Wie soll unsere Stadt künftig aussehen? Wieviele Menschen sollen hier wie leben? Was ist die Vision des OB, des B und des Gemeinderates?

Mit Landesgartenschau und Mobilitätskonzept will die Stadt Rottweil handeln und bis 2028 die ersten Schritte umsetzen, für ein lebenswertes, attraktives, zukunftsfestes Rottweil. Dazu gehören u.a. die im UBV am 17.11. vorgestellten Ziele der Landesregierung einer Mobilitätstransformation umzusetzen. In den vorstehenden Antworten sind einzelne Visionen und Aufgabenstellungen für ein lebenswertes, zukunftsfestes Rottweil aufgeführt. Dies ist ein dynamischer Prozess, der gern im bürgerschaftlichen Dialog ständig nachjustiert werden sollte.

10) Lasst uns die Mobilität neu gestalten, wie es unserer Generation entspricht. Da darf weder eine Wasserkraftanlage noch liebgewonnene Stellplätze (Nägelesgraben) Ideenbremsen sein.

Mit dem LGS-Prozess wurden in kürzester Zeit viele Ideen auch von Seiten der Verwaltung aufgebracht.
Es ist gut, wenn sich die Bürgerschaft aktiv in die Diskussion einbringt.

11) Wieso wird eigentlich eine Innenstadtentwicklung verpackt als Mobilitätsplanung??

Innenstadtentwicklung, die notwendigen Veränderungen für eine gesunde, stabile, zukunftsfeste Innenstadt, lässt sich ohne die Synergie im Zusammenspiel von vielen Stellschrauben nicht denken. Das Mobilitätskonzept ist eine unverzichtbare Stellschraube, die die Innenstadtentwicklung sehr positiv beeinflussen kann.

12) Wie kann Dezentralisierung (Geschäfte des täglichen Bedarfs in Neubaugebieten und Ortsteilen) dazu beitragen, dass Verkehrsaufkommen und den Bedarf an Parkplätzen in der Innenstadt zu verringern? Welche Visionen hat die Verwaltung dazu?

Die Raumentwicklung der letzten Jahre, insbesondere der individuelle Wunsch nach dem „Haus im Grünen“, ist und bleibt der Motor für die Entwicklung der Zersiedelung. Für Investoren wird die Aufgabenstellung der Nahversorgung immer uninteressanter, für den ÖPNV werden durch die Zersiedelung die Herausforderungen noch größer. Verwaltung und Gemeinderat sehen hier seit Jahren eine Daueraufgabe, bei der mit Bauplatzverkleinerungen und dem wachsenden Angebot von Geschosswohnungsbau in Neubaugebieten schon gegengesteuert wird. Hier müssen gerade mit Blick auf Klimaschutz und der notwendigen Reduzierung von Verkehr weitergehende gesellschaftliche Prozesse angestoßen werden.

Mobilitätskonzept:

1) Bis wann soll ein ganzheitliches Mobilitätskonzept erstellt werden?

Das Mobilitätskonzept ist ein Baustein in der Stadtentwicklung Rottweils und damit ein fortlaufender Prozess. Die ganzheitlichen und nachhaltigen Zielsetzungen sind dargestellt im LGS Rahmenplan. Wichtige Komponenten wie Fuß und Radwegekonzept, Parkraumkonzept, ÖPNV Konzept sind hier ebenso eingebunden, wie auch Lärmaktionsplanung und Untersuchung der Verkehrsströme. Die Ergebnisse aus den aktuellen Diskussionen mit der Bürgerschaft zur Mobilität, aus der Kooperation mit KlimaMobil und aus dem LGS-Wettbewerb werden zu einer Fortschreibung des Konzeptes im späten Frühjahr 2022 führen. 

2) Welche Möglichkeiten sieht man, Verkehrsmittel zu vernetzen, also Bus, Fahrrad, Bahn so zu kombinieren, dass Autos überflüssig werden können?

Die Vernetzung in der Mobilität ist gerade in größeren Städten in sogenannten Mobilitäts Hubs geplant. Das sind in Kombination zumeist Bahn und Busbahnhöfe. Für Rottweil muss aufgrund der Topographie eine eigene Lösung gefunden werden. Das Konzept Nägelesgraben mit dem Zentralen Umsteigepunkt ist ein Baustein in der Vernetzung. Das Auto bleibt ein Bestandteil in der Konzeption, denn auch das Verkehrsministerium geht davon aus, dass das Auto im ländlichen Raum nicht gänzlich ersetzt werden, sondern nur erheblich reduziert werden kann. 

3) Wieso soll der Verkehr überhaupt in und durch die Stadt geführt werden? Der Friedrichsplatz als Nadelöhr? Die Stadt sollte autofrei werden. Parken außerhalb und Shuttlefahrzeuge, die die Menschen in die Stadt bringen.

Rottweil ist ein Mittelzentrum im ländlichen Raum. Neben dem Tourismus, der vor allem an Sonntagen von großer Bedeutung ist, muss weiterhin der Werktag funktionieren. Ein autofreies Mittelzentrum würde in der derzeitigen Gemengelage viele Existenzen in der Stadt gefährden, das Wohnen in der Innenstadt sehr unattraktiv machen und würde seiner Verantwortung für die Umlandgemeinden nicht nachkommen können. Ziel bleibt aber, den Autoverkehr zu reduzieren. 

4) Moia ist ein erfolgreiches Shuttle-Konzept für die Großstadt (Hamburg, Berlin, Hannover) - wie sehen Sie die Chancen, das Unternehmen für Rottweil zu begeistern?

Moia ist wie andere OnDemand Systeme ein Element des zukünftigen Personenverkehres und wird genauso wie die Einführung einer App im Mobilitätskonzept berücksichtigt.

5) Konnte sich die Stadtverwaltung mit z.B. der Stadt Lindau zwecks autonomem Shuttle (Continental) und deren Erfahrungen austauschen? Ist das für Rottweil denkbar?

Alle autonomen Shuttles befinden sich in der Erprobungsphase. Alle Städte die daran teilnehmen sind Modellkommunen, die für Shuttles (mit Begleitperson) einen begrenzten Zeitraum einsetzen und testen. Dies ist auch für Rottweil denkbar; es wird noch dauern, bis Systeme in vollem Umfang praxistauglich sind. 

6) Mit wie vielen möglichen Anbietern ist die Stadt Rottweil derzeit im Gespräch zu autonomen / überwachten Shuttle Anbietern? Modellprojekt Rottweil 2022?

Rottweil verfolgt einen möglichst effektiven, ganzheitlichen Ansatz. Schwerpunkt ist hier das Modellprojekt Radverkehr.
Rottweil wird jedoch von den Erfahrungen der anderen Modellstädte im Testbetrieb des Autonomen Shuttlebetriebes profitieren. 

7) (Bürger der Stadt Rottweil) Finden Sie, dass der Verkehr, bzw. die sehr auf das Auto fixierte Mobilität in Rottweil fair sind? Bzw. wenn nicht, wie könnte ein faires Mobilitätskonzept aussehen?

Rottweil ist auf dem Weg, den öffentlichen Raum neu zu ordnen. Dadurch erfolgt wie aufgezeigt, eine Abkehr von einer einseitigen Ausrichtung auf den Motorisierten Individualverkehr (MIV). Bereits die Einrichtung der Tempo 20 Zone und die Neugestaltung der Rottweiler Mitte mit Fußgängerzone, Umbau der Hochbrücktorstraße und Hauptstraße waren wichtige Schritte. 

8) Wie kann eine Lösung aussehen, die versucht, den Autoverkehr zu verringern und nicht nur umzuleiten oder Autos abzustellen.

Im ländlichen Raum ist die Stärkung eines fahrgastfreundlichen ÖPNV ein wichtiger Einzelbaustein. Das Mobilitätskonzept der Stadt Rottweil zeigt viele andere Maßnahmen. Eine Bewusstseinsänderung im Verhalten der Gesellschaft gehört ebenfalls dazu.

9) Nicht der ZUP sollte an den Bahnhof oder das Berner Feld, sondern evtl. Parkhäuser sollten dort gebaut werden. Diese Parkmöglichkeiten sollten per Shuttle mit der Innenstadt verbunden werden

Berner Feld und Bahnhof sind wichtige Parkierungsschwerpunkte.
Anwohnerstellplätze lassen sich aber nicht dorthin verlagern. 

10) Warum wird mit aller Kraft versucht die Parkplätze zu erhalten, anstatt zu versuchen die Anzahl der Pkw zu verringern?

Um Verkehrsflächen und den öffentlichen Raum neu ordnen zu können, müssen Anwohnerstellplätze aus der historischen Innenstadt verlagert werden. Parkplätze werden für ÖPNV und Radverkehr benötigt. Es wird ein praktikabler Ausgleich gesucht, der die Innenstadt stärkt und nicht schwächt. 

11) Frage an Herr Soballa: Wie stellen Sie sich vor von Neukirch zukünftig ohne Auto und Parkplätze nach Rottweil zu kommen? Sie scheinen zwar die aktuelle Probleme zu sehen, jedoch liefern sie leider keine sinnhaftigen Lösungsansätze!

Die Anfrage an Herrn Soballa läuft.

12) Weshalb kann man den Verkehr nicht aus der Stadt halten wie bei der LGS Überlingen oder in Unteruhldingen?? Parkhaus auf Berner Feld und Shuttlebus auf alter B27 wären prima! Bürgerin aus RW

Antwort bei Frage 11.

13) Weniger Auto-Verkehr in der Stadt - die Eltern-Taxis vor den Kindergärten und Schulen - beweisen, dass es auch in Rottweil zu viele Helikopter gibt. Wird es Verbote geben, um diese Fahrzeuge aus der Stadt zu bringen?

In einer lebenswerten Stadt mit weniger Gefahren im Straßenverkehr, mit mehr ÖPNV und sicheren Radwegen, mit mehr Home-Office wird es künftig auch weniger „Helikopter Eltern“ geben.

14) Gibt es ein Konzept - ähnlich wie in Nagold - zur Umfahrung der Innenstadt? Wie soll verhindert werden, dass das Parkhaus im Nägelesgraben noch mehr Verkehr durch die Stadt anzieht? Nur "Parkleitsystem" reicht nicht. (M. Volk, Rottweil)

Es gibt jetzt schon Planungen zur Verkehrslenkung. Gesteuert z.B durch das Parkleitsystem. Führung: großräumig über die Umfahrung und wenn unbedingt notwendig, dann sternförmig aus Norden, Westen und Süden in Richtung Stadt. Maximal bis zu Parkierungsschwerpunkten. Eine echte Innenstadtumfahrung in Form eines Innenringes ist nicht geplant, da diese nur durch eine sehr aufwändige Tunnellösung realisierbar wäre. 

Eine Tunnellösung, die eine westliche Umfahrung der Innenstadt darstellt, ist ressourcen-, kosten- und zeitintensiv. Solche Planungen haben Städte wie Nagold und Ebingen vor vielen Jahren, Jahrzehnten angestoßen; die Städte sind damals davon ausgegangen, dass sich die Anzahl der Autos nicht reduzieren wird. Heute verfolgt die Politik aus Klimaschutznotwendigkeiten die Strategie, den Autoverkehr zu reduzieren. Dagegen sollen ÖPNV, Radverkehr, Car-Sharing, ON-Demand-Service, uvm. gestärkt werden. Entwicklungen wie Home-Office kommen hinzu. Mit Blick auf diese Mobilitätswende und die Reduzierung beim MIV (Motorisierten Individualverkehr) ist eine Tunnellösung in Rottweil nicht Teil eines Mobilitätskonzeptes, das jetzt gestartet werden soll.

15) Die Vortragenden der Stadtverwaltung haben überwiegend über Parkplätze und Autoverkehr gesprochen. Warum gab es nahezu keine Überlegungen, wie man den Nahverkehr effizienter macht oder das Radfahren attraktiver?

Die Stadtverwaltung spricht über Reduzieren, Verlagern und Stapeln von Stellplätzen. Damit zusammen hängt die Überlegung öffentlichen Raum zurückzugewinnen. Dies für Aufenthalt, für Radverkehr, für Fußgänger, für mehr Grün, für mehr Klimaschutz und ein besseres Stadtklima. Das Mobilitätskonzept enthält z.B. für eine Attraktivierung des ÖPNV, eigenständige Radwege in der Königsstraße wie am 17. November im UBV öffentlich vorgestellt.

16) Was versteht die Stadt unter Mobilitätswende? Die Pläne sehen eher nach Erhalt der jetzigen Mobilität aus.

Die Moblitätswende sieht die Stadt, wie auch das Verkehrsministerium beim Land, in einer gerechteren Neuverteilung des öffentlichen Raumes. Weniger Platz für Autos, mehr für Fuß-, Radverkehr und ÖPNV. Beispiele sind Planung Friedrichsplatz, Radfahrstraße Körnerstraße, Radfahrstreifen Königstraße, Neubau ZUP, usw.

17) Fahrradstellplätze in der Kernstadt und Autostellplätze nur noch außerhalb würde doch zum Umdenken führen. Bis wann ist das konkret geplant?

Bereits nächstes Frühjahr werden weitere Radabstellanlagen im Innenstadtbereich aufgestellt. Das Parkierungskonzept sieht vor, Parkplätze in der Innenstadt an die Ränder zu verlagern. Je weiter draußen, desto günstiger das Parken.

18) In das Parkhaus fließen einige Millionen.... Wäre es nicht sinnvoll den ÖPNV ordentlich finanziell zu subventionieren um dem Fahrkartenpreis zu reduzieren und dadurch mehr Fahrgäste zu gewinnen. Wie wäre es mit kostenlosen Linien an Markttagen?

Der Stadtbus fährt jetzt schon eigenwirtschaftlich. Das Land plant mit der ÖPNV Strategie 2030, neue gesetzliche Möglichkeiten zu schaffen, die eine Subventionierung des ÖPNV möglich macht. Es wird geprüft, Parkgebühren  zur Querfinanzierung von verbilligten Stadtbustickets zu nutzen; Parkticket = ÖPNV-Ticket.

19) Warum kann das Innenstadt-Kreuz für den allgemeinen Verkehr nicht gesperrt werden und ausschließlich(!) dem ÖPNV freigegeben werden - um diesen wiederum attraktiver zu machen und gleichzeitig Fußgänger und Radfahrer in der Innenstadt zu stärken?

Das könnte eine langfristige Lösung für Rottweil sein, wenn die Verkehre durch andere Maßnahmen reduziert und verlagert worden sind.

20) Warum keine komplette Innenstadtberuhigung (Fußgängerzone mit Radfrei) bei nur 11% DTV?

siehe oben

21) Warum geht man davon aus, dass das Verkehrsaufkommen in Rottweil eine statische Größe ist? Der Autoverkehr verringert sich ja, wenn es Alternativen zum Auto gibt. Eine attraktive Stadt entsteht nicht durch Parkplätze, sondern durch Aufenthaltsqualität

Das Mobilitätskonzept geht davon aus, den Verkehr zu reduzieren, ansonsten wären die geplanten Maßnahmen nicht umsetzbar; Verlagerung der Stellplätze, Parkierungsschwerpunkte, Parkleitsystem, Stärkung des Fuß- und Radverkehres und des ÖPNVs sind u.a. wichtige Tools, um dies zu erreichen. Wichtig ist dabei, dass jeder Einzelne auch mitmachen will.

22) Wo sollen weitere multimodale Knoten entstehen? Aus Rottweil

Bei den aktuellen Planungsüberlegungen sind keine weiteren multimodalen Knoten geplant.

23) In Rottweil fehlt eine sogenannte Osttangente vom Seehof in Richtung Bahnhof/Altstadt/Saline. Die Nordumgehung ist hier keine adäquate Strecke.

Diese Umfahrung war in Verkehrskonzepten vor Jahrzehnten noch als Variante untersucht worden. Heute ist dies auf Grund des verschärften Bau-und Planungsrechtes nur sehr schwierig und nur mit langen Vorlaufzeiten umzusetzen. (20 Jahre+). Ein solches Großprojekt wird aber auch nicht mehr notwendig sein, wenn die Gesellschaft die Aufgaben aus Klimaschutz und Mobilitätswende ernst nimmt.

24) Ist angedacht den Park and Ride an der Autobahn mit einzubinden.Bisher ist dieser sehr schlecht zu erreichen auch kein Bus …

Das hat die Verwaltung auch aus anderen Anfragen bereits mitgenommen und wird es als Verbesserung für den ÖPNV mit aufnehmen.

25) Warum soll es am neuen zub eine zentrale car oder bike sharing Station in der Stadt geben?

Die Verkehrswende des Landes gibt unter anderem vor, einen Mobilitätsmix aufzubauen, so dass die Nutzer zum Erreichen ihres Zieles mehrere Möglichkeiten nutzen können. Z.B. Anfahrt mit dem Bus, dann Umstieg auf ein Leihrad, E-Scooter, um in der Stadt Besorgungen zu machen oder ins Umland zu fahren.

Verkehrsführung / Verkehrsprognose:

1) Wie soll der zusätzliche Verkehr für ein neues Parkhaus in den Nägelesgraben geleitet werden?

Der gesamte Verkehr für bewirtschafteten Parkraum wird zukünftig über ein sogenanntes Parkleitsystem gesteuert. Dadurch werden Rottweil-Besucher gezielt zu den Parkierungsschwerpunkten geleitet und Parksuchverkehr in der Innenstadt vermieden werden. Der Parkierungsschwerpunkt Nord wird vorrangig über die Oberndorfer Straße und aus dem Neckartal angefahren. 

2) Einbahnstraßenverkehr - das gibt es in Schramberg und ist ein großes Problem seit vielen Jahren. Herrlich, als der Tunnel mal mit Gegenverkehr offen war (!) - der Verkehr lief besser! Aber - ja, ein Versuch - warum nicht.

Nur mit einseitiger Sperrung des Friedrichsplatzes in Richtung Hochbrücke bekommen die Rottweiler Bürger öffentlichen Freiraum zurück. Außerdem erreicht  man nur so die notwendige Reduzierung des Fahrzeugaufkommens, um weitere Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes umsetzen zu können. Z.B. Aufbau von Radfahrstreifen, Stärkung des ÖPNV, usw. Das Mobilitätskonzept ist kein statisches Konzept.
Es bleibt ein dynamischer Prozess mit laufenden Anpassungen und Veränderungen.

3) Gibt es Möglichkeiten, den Ringschluss zwischen Berner Feld und Saline zu erreichen, um den Verkehr aus Balingen in Richtung Villingen / Tuttlingen zu lenken? (Durchgangsvekehr Minimierung)

Wenn die alternativen Mobilitätsformen wie Fuß- und Radverkehr, sowie ÖPNV weiter gestärkt werden, wird es immer unattraktiver für den Durchgangsverkehr von Balingen kommend durch die Stadt zu fahren. Die vorhandene Nordumfahrung muss von den Besuchern und der Bürgerschaft stärker genutzt werden. Der selbstgemachte Binnenverkehr mit dem PKW muss von der Bürgerschaft reduziert werden. 

4) Wenn der Friedrichsplatz zur Einbahnstraße wird wie sollen dann die Besucher/Kunden aus der Altstadt oder Göllsdorf wieder zurück kommen?

Diese können über eine künftige Einbahnregelung Flöttlinstorstraße, über die Tannstraße oder großräumig über die Umgehungsstraße den Weg zurück nehmen. 

5) Wieso wird Rottweil nicht grundsätzlich für den Durchgangsverker gesperrt. Wir haben eine Umgehungsstraße, die der Durchgangsverkehr nutzen könnte. Niemand, der von z. B von. Balingen nach z..B. Villingen will, muss durch die Innenstadt Rottweils.

Das kann ein langfristiges Ziel bleiben. Mit den heutigen Verkehrszahlen, mit dem heutigen Mobilitätsverständnis und den heutigen begrenzten Alternativen lässt sich eine Vollsperrung nicht umsetzen. Verkehrsverhalten und Verkehrsströme lassen sich in kleineren Schritten gezielter und passender für die Gegebenheiten im ländlichen Raum anpassen. Es muss eine Entwicklung sein, die von der Bürgergesellschaft und vom Umland mitgetragen werden kann. 

6) Die "Platzsituationen" an der Schlachthausstraße dienen dann aber der Ein/Ausfahrt, oder verstehe ich das falsch?

Nein, durch den Rücksprung des in der Visualisierung gezeigten Parkierungsgebäudes entstünde tatsächlich vor der Ein- / Ausfahrt ein kleiner baumbestandener Platz.

7) Wie wird die Schlachthausstraße eingebunden? Parkverkehr über Flöttlinstorstraße?

Nein, die Zu- und Abfahrt soll vorrangig über die Nägelesgrabenstraße erfolgen. Die Schlachthausstraße wird auf einem kurzen Stück von der Nägelesgrabenstraße eine Gegenverkehrregelung bekommen. 

8) Ich frage mich, wie denn der Busverkehr, der noch in eine Richtung über den Friedrichsplatz fahren, wieder zurück in die Altstadt, nach Göllsdorf, auf die Saline kommen soll?

Für den ÖPNV (Busverkehr) bleibt der Friedrichsplatz in beide Richtungen befahrbar

9) Wird die Schramberger Str 30er Zone? Wenn mehr Verkehr durch diese Straße kommt, sollte sie aus Sicherheitsgründen beruhigt werden. Und die Parkplätze nur für Anwohner rausgewiesen, da sie sonst statt Parkhaus bepackt wird. Viele Grüße F. Weber

Das ist ein  Ziel des Mobilitätskonzeptes für die Schramberger Straße.

10) Ist das Vorhalten von Parkplätzen in der Innenstadt für die Hängebrücke explizit vertraglich vereinbart? Rottweil

Der Parkplatz für die Hängebrücken-Besucher wird auf dem Berner Feld erstellt. Die Überlegungen zum Nägelesgraben nehmen Bezug auf die Mobilitätsüberlegungen einer Verkehrsreduzierung in der Innenstadt.

11) Warum spricht Herr Ruf von einer Mobilitätsvielfalt und fokussiert in seinem Vortrag dann überwiegend Autos und Parkplätze? Sehen Sie in einem attraktiven Nahverkehr und anderen Mobilitätsfomen keine Alternative, mit der Autos eingespart werden?

Das Gesamtkonzept sieht vor, den Parkraum am Nägelesgraben neu zu ordnen und zusätzlich Anwohnerparkplätze aus den Gassen aufzunehmen. Dann den Busumsteigepunkt (ZUP) in den Nägelesgraben zu verlagern. Dadurch kann der Friedrichsplatz zu einem Stadtplatz umgebaut werden. Zusammen mit einem Einbahnverkehr kann durch das reduzierte Fahrzeugaufkommen der Radverkehr und der ÖPNV in der Königstraße reduziert werden.
Sharing Angebote runden das Mobilitätsangebot ab. Es benötigt viele  Stellschrauben, insbesondere auch mit einem atttraktiven Nahverkehr, aber auch ein geändertes Mobilitätsverhalten von uns allen, um weniger Autos in der Stadt zu haben.  

12) Was ist das politische und stadtverwaltungstechnische Modal-Split Ziel für Rottweil für die nächsten 5-10-20-30 Jahre?

Verwaltung und Gemeinderat wollen eine zukunftsfeste, lebenswerte und attraktive Stadt. Sukzessive Verringerung des MIV (Pkw-Verkehr) und Stärkung des Fuß-und Radverkehrs, sowie des ÖPNV sind hierfür u.a. wichtige Stellschrauben.

13) (Rottweiler Bürger) Wegfallende Parkplätze zu ersetzen ist ja das eine, aber wie gedenken sie mit der steigende Zahl der Kraftfahrzeuge umzugehen, bzw. das weitere Ansteigen zu verhindern?

Die Verkehrswendepolitik des Landes setzt für den ländlichen Raum mit vielfältigen Fördermöglichkeiten auf eine Reduzierung und Vermeidung von PKW-Verkehr. Durch Verbesserung des ÖPNV, Carsharing, Radverkehr usw. sollen z.B. die Zweit- und Drittfahrzeuge überflüssig werden.

14) Die von BM Ruf genannten 8000 SchülerInnen fahren im Normalfall direkt vom Schulzentrum aus nach Hause, nicht über die Innenstadt. Bürgerin

Ein Teil der Linien führt über den Friedrichsplatz hinweg durch die Stadt.

15) Es ist von 8000-12000 Schülern die Rede. Die meisten Schulen befinden sich im südlichen Stadtbereich. Für diese Schüler ist der Friedrichsplatz/Nägelesgraben doch in Wirklicklickeit für die Schulen gar nicht notwendig? ( kleine Busse für die Stadt)

Der Zentrale Umsteigepunkt ist tatsächlich nicht nur für die Schüler wichtig. Er dient dazu dass Busfahren wieder attraktiver wird und man sicher an einem definierten Ort von einem Linie zur nächsten Umsteigen kann. Komplettiert wird dies wie an einem Bahnhof mit großzügiger Überdachung und dynamischen Fahrgastinformationstafeln.

16) 3500 - 4000 kfz pro Tag durch die Einbahnstraße Innenstadt. Wird dies als attraktiv angesehen?

Mit einem stetigen Ausbau alternativer Mobilitätsformen und einem geänderten Mobilitätsverhalten von uns allen kann der MIV reduziert werden.

17) Warum wird beim ZUP mit Bussen kalkuliert, die in 5-10 Jahren wahrscheinlich nicht mehr fahren?

Es gibt noch keine fertige Planung für den ZUP. Die Studie zeigt jedoch auf, dass zwischen den beiden Kreisverkehren ein ZUP mit der aktuellen Netzplanung  passen würde; das genaue Ergebnis wird ein Wettbewerbsverfahren mit parallelen Modellierungen der ÖPNV-Möglichkeiten erbringen. Wenn der Friedrichsplatz von Bushaltestellen und der Funktion eines Rendezvouzplatzes befreit werden soll, braucht man Entwicklungsmöglichkeiten im Nägelesgraben für den ÖPNV.  

18) Hat der Einzelhandel eine Kundenbefragung gemacht, wie die Kunden anreisen?

Ja, zum Teil. Es wurde angefragt, ob diese der Stadt zur Verfügung gestellt werden könnten. Eine aktuelle Verkehrsbefragung im Auftrag der Stadt ergab dass der Hauptteil des Innenstadtverkehrs sogenannter Binnenverkehr ist. Das sind Rottweiler Bürger.

19) Wurden oder werden von der Stadtbus GmbH Fahrgastzählungen -Befragungen durchgeführt?

Bis jetzt nicht, da der Betrieb eigenwirtschaftlich fährt. Das heißt: das Finanzierungsmodell rentiert sich, so wie es ist. Eine Gesetztesänderung des Landes soll aber auch hier Veränderungen möglich machen.

20) Wird der Einzelhandel/Ärzte eine Umfrage durchführen, wie die Einkäufer/Kunden/Patienten zu ihnen kommen?

Das Thema werden wir beim Gewerbe-und Handelsverein gerne ansprechen.

ZUP – Alternativstandort:

1) Der Flächenbedarf für den ZUP (für Busse) umfasst planerisch mehr als das 3fache vom heutigen Platzbedarf. Entsprechend müssen mehr Parkplätze kompensiert werden. Wieso muss der ZUP ein solch enormen Flächenbedarf beanspruchen?

Die Flächenbedarf am Friedrichsplatz beträgt momentan 1.690m². Die rein für den neuen ZUP benötigte Fläche aus der städtebaulichen Studie beträgt 2.600m².
Diese Variante kann die am Friedrichsplatz noch fehlenden zusätzlichen 2 Busbuchten aufnehmen, damit das Rottweiler ÖPNV-Modell der durchfahrenden Linien mit Rendezvouspunkt funktioniert. Hierbei sind insgesamt 6 Busunternehmen beteiligt. Es sind also gerade mal 910 m² mehr an zusätzlicher Verkehrsfläche auf einer bereits versiegelten Parkierungsfläche. Im weiteren Prozess und im anschließenden Architektenwettbewerb können sich zusätzlich noch Optimierungen ergeben.

2) Wieso benötigt der geplante ZUP so viel mehr Platz als der heutige Umsteigepunkt am Friedrichsplatz? Wieso werden die Busse in der Planung nicht kleiner? (M. Volk, Rottweil)

Antwort bei Frage 1;
Die Nachmittagsbusse sind dieselben wie die, welche notwendig sind, um am Vormittag und zu manchen Mittagszeiten die Schüler zu transportieren. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen ist das Vorhalten von zwei Busflotten nicht sinnvoll. Aber die Größe der Busse und die fehlende Auslastung tagsüber sind dennoch Fragestellungen, die im Zuge der Attraktivierung des ÖPNV weiter untersucht werden. Es muss geprüft werden, inwiefern eine Querfinanzierung des ÖPNV nützlich sein kann.

3) OB Broß sagte, dass auch aus Rücksicht und wegen Ablehnung der Betroffenen die Verlagerung der Busse zur Post abgelehnt wurde. Wie erklären Sie den Anwohnern beim geplanten ZUB weshalb das für sie nicht auch gelten wird? Klaus Kammerer

Die Hauptursache, den ZUP nicht an die Post zu verlegen, war der mangelnde Platz für einen barrierefreien Bushalt, der nicht von MIV-Fahrbahnen geteilt wird; im Übrigen kann dort ohne einen ZUP der Radverkehr mit eigenen Radwegespuren ausgebaut werden (s. Projektstudie KlimaMobil); siehe auch Antwort hierzu im Themenkomplex ÖPNV

4) Wieso wurde bei den vorgestellten geprüften Möglichkeiten die Option den ZUP an der Post zu machen nicht wieder aufgegriffen/erwähnt?

aus oben genannten Gründen

5) Unterirdischer ZOB in Betracht gezogen?

Siehe Antworten hierzu im Themenkomplex Parkhaus ZUP. Die Herausforderung ist es, den ÖPNV attraktiver zu machen. Eine teure Untergrundlösung (5m tief) ist nicht maßstäblich für Rottweil. 

6) Warum gibt es nicht auch ein ZUP Süd angesiedelt beim neuen Parkhaus entlang der Körnerstrasse? Er wäre für die Busse aus dem Süden.

Die Nachmittagsbusse sind dieselben wie die, die notwendig sind, um am Vormittag und zu manchen Mittagszeiten die Schüler zu transportieren. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen ist das Vorhalten von zwei Busflotten nicht sinnvoll. Aber die Größe der Busse und die fehlende Auslastung tagsüber sind dennoch Fragestellungen, die im Zuge der Atttraktivierung des ÖPNV weiter untersucht werden. Es muss geprüft werden, inwiefern eine Querfinanzierung des ÖPNV nützlich sein kann. Der Standort Körnerstraße liegt zudem abseits des Liniennetzes; verkehrstechnisch sehr schwierig einzubinden; auch nicht kombinierbar mit Fahrradstraße Körnerstraße.

7) Können Sie erläutern, warum die gezeigte Planung noch immer Autos in der Hochbrücktorstraße vorsieht? Letztlich wird sich der Verkehr kaum reduzieren, solange es die Möglichkeit zur Durchfahrt gibt?

Antwort bei Frage Sperrung Innenstadt im Themenkomplex Mobilitätskonzept;
eine komplette Sperrung der Innenstadt ist bei den heutigen Verkehrszahlen nicht darstellbar; 

8) Wenn man den Bahnhof als Zop nehmen würde kann man dann nicht Ideen ausarbeiten wie man die Menschen in die Stadt bringen könnte (x.b. Gondel),….

Antworten bei Fragen im Themenkomplex ÖPNV; eine Seilbahn kann wirtschaftlich, städtebaulich und Kosten-Nutzen abwägend keinen sinnvollen, klimarelevanten Beitrag in Rottweil bei der Anbindung des Bahnhofes leisten.   

9) Wie wäre ein kleinerer ZUP am Nägelesgraben und ein weiterer am Bahnhof? Shuttle Bahnhof in die Innenstadt ist absolut notwendig.

Diese Kombination steckt bereits hinter diesem Konzept. Der Bahnhof ist teilweise aktuell bereits mit der Innenstadt im 15-Minuten-Takt angebunden. Das entspricht einer guten Shuttle-Frequenz. Die Fahrgastinformationen, die Fahrpreisgestaltung und die gesamte Performance müssen jedoch verbessert werden (s. Performance ÖPNV). Die Stadt hat u.a. die Digitale Fahrgastinformation zur Verbesserung bereits in Planung und plant die Umsetzung 2023.

10) Warum ist es sinnvoller den Multimodalen Knoten am Nägelesgraben statt am Bahnhof zu installieren?

Antworten vorstehend und bei Fragen im Themenkomplex ÖPNV.

Parkhaus – ZUP:

1) Warum muss der ZUP und das neu geplante Parkhaus nebeneinander liegen? Kann das Parkhaus nicht am Bahnhof sein und zusätzlich den MIV aus der Innenstadt verbannen? Und Zentral am Nägelesgraben den ZUP den Tourismus ankurbeln?

Um den Durchgangsverkehr in der Innenstadt deutlich zu reduzieren, sind die zwei Parkierungsschwerpunkte, Nord und Süd, am Rande der Innenstadt erforderlich. Ein Parkhaus am Bahnhof kann nicht den Parkierungsschwerpunkt am Nägelesgraben ersetzen. Die vorgesehene Doppelfunktion als  Quartiersgarage ist am Bahnhof ebenso nicht denkbar. Der Bahnhof ist und bleibt aber  ein wichtiger Parkierungsschwerpunkt für den ÖPNV. Es sollen keine neuen Parkplätze geschaffen werden, sondern nur bestehende zum Teil ersetzt werden. In einem möglichen Parkhaus sollen außerdem auch Anwohnerstellplätze mit Ladeinfrastruktur geschaffen werden, (=Quartiersgarage).

2) Warum plant man das Parkhaus auf einen beliebten Spielplatz der Stadt zu bauen und nicht eine Tiefgarage unter dem geplanten ZUP?

Das Parkhaus ist auf dem Reisebushalt und der angrenzenden Grünfläche geplant, ein großer Teil der Fläche ist bisher eine Asphaltfläche. Eine Tiefgarage, überbaut nicht mit einem Gebäude, sondern mit befahrbarem und begrünten Freiraum oben drauf, ist wegen der hohen Verkehrslasten die teuerste Variante. Diese hinterlässt durch den hohen Betonanteil  auch den höchsten CO2 Fußabdruck und wäre  nur bedingt rückbaubar.

3) Anwohner, Lorenzort. Warum ZUP am anderen Ende der Stadt, weit weg vom Schulzentrum? Wurde Standort Großsch‘e Wiese als Parkhaus/ZUP-Kombination geprüft?

Das Parkierungskonzept sieht vor, zwei innenstadtnahe Parkierungsschwerpunkte zu bilden und Parkierung zu konzentrieren. Ein ZUP im Rottweiler ÖPNV System lässt sich nur auf der Strecke verschieben, an der die Linien parallel laufen. Der Alternativstandort an der Post wurde ebenfalls geprüft. Er kann aber aus Platzgründen nicht realisiert werden. Die Flächen gingen außerdem von Flächen für zukünftige Radfahrspuren und vom Fußgängerfreiraum weg. Ein Queren der Fahrbahnen für manche Umstiege käme hinzu.

4) Wäre es eine Möglichkeit den ZUP auf die Groß´sche Wiese zu legen und ggf. dann ein Parkhaus darauf zu setzten ?

Das wäre eine sehr teure und verkehrlich ungünstige Lösung für den ÖPNV. Der ZUP soll so attraktiv wie möglich sein, um die Akzeptanz für das Busfahren zu erhöhen. 

5) Könnte man auch den ZUP überbauen und als Parkhaus nutzen?

Das wäre theoretisch möglich, ist aber wegen der sehr hohen Kosten und der städtebaulichen Massivität keine Alternative. 

6) Könnte man das Parkplatz unter und über den ZUP bauen?

Antworten bei Frage 2 und 5

7) Wurde eine Parkfläche auf dem ZUP geprüft? Das Parken ist ja auch auf einer begrünten Fläche möglich und über den Fahrrädern/Autos könnte PV angeordnet werden!

Diese Lösung würde zu einem sehr großen, städtebaulich nicht maßstäblichen Baukörper führen. Normalerweise staffeln sich Parkierungsgebäude in Halbgeschossen (sog. Splittlevel) hoch. Bei dieser Variante müsste zuerst die Bushöhe und die Deckenkonstruktion überbaut werden, bevor man auf das Parkdeck kommt.
Also maximal zulässige Bushöhe von 4m plus Decke und Fahrbahn

8) Wieso kann anstatt einem neuen Parkhaus nicht ein vergrößerter ZUP mit Parkplätzen oberhalb der Busparkflächen geschaffen werden?

Antworten bei Frage 2 und 5

9) Vorschlag von Anwohner Parkhaus in die Tiefe. Darüber den Busbahnhof.

Antworten bei Frage 2 und 5

10) Kann man nicht das vorhandene Parkhaus als Busbahnhof nutzen?

Das ist technisch nicht machbar.

11) ZUP und Parkplätze + Grün + PV oben drauf? Das muss doch in Summe das günstigste sein und sieht sicher besser aus als die ZUP-Beispiele von heute.

Antworten bei Frage 2 und 5

12) Wieso kann man auf den ZUP nicht ein Parkhausdeckoben draufsetzen?

Antworten bei Frage 2 und 5

13) Wieso wird der geplante ZUP nicht mit Parkraum überbaut?

Antworten bei Frage 2 und 5

Parkhaus – Alternativstandorte:

1) Warum kein Parkhaus am Bahnhof?

Um den Durchgangsverkehr in der Innenstadt deutlich zu reduzieren, sind die zwei Parkierungsschwerpunkte, Nord und Süd, am Rande der Innenstadt erforderlich. Ein Parkhaus am Bahnhof kann nicht den Parkierungsschwerpunkt am Nägelesgraben ersetzen. Die vorgesehene Doppelfunktion als  Quartiersgarage ist am Bahnhof ebenso nicht denkbar. Der Bahnhof ist und bleibt aber  ein wichtiger Parkierungsschwerpunkt für den ÖPNV. Es sollen keine neuen Parkplätze geschaffen, sondern nur bestehende zum Teil ersetzt werden. In einem möglichen Parkhaus sollen außerdem auch Anwohnerstellplätze mit Ladeinfrastruktur geschaffen werden, (=Quartiersgarage).

2) Warum das Parkhaus nicht am Bahnhof Bauen?

Antworten bei Frage 1

3) Das Parkhaus sollte am Bahnhof gebaut werden?

Antworten bei Frage 1

4) Warum das Parkhaus nicht auf das Berner Feld?

Das Berner Feld, ebenso wie die Möglichkeiten bei Stadthalle/Stadion sind wichtige Parkierungsschwerpunkte für Touristen. Die beiden Parkierungsschwerpunkte  an der Innenstadt sind wichtig für die Innenstadtbesucher, für die Anwohner, für den Rottweiler Alltag und die Bedeutung als attraktives Mittelzentrum. 

5) Parkhaus unter der Erde - die zusätzlichen Kosten könnten doch ggf. über einen Bürger-Fonds finanziert werden? Im Gegenzug einen garantierten Stellplatz für x Jahre?

Eine Tiefgarage, überbaut nicht mit einem Gebäude, sondern mit befahrbarem und begrünten Freiraum oben drauf, ist wegen der hohen Verkehrslasten die teuerste Variante. Diese hinterlässt durch den hohen Betonanteil auch den höchsten CO2-Fußabdruck und wäre nur bedingt rückbaubar. Daneben wäre dies mit Blick auf den zeitlichen Projektierungsaufwand, die Bauzeit, die Altlastenrisiken und die längeren Bauzeiten, in Anbetracht der verbindlichen Zeitschiene LGS2028, eine sehr risikobehaftete Aufgabenstellung.

6) Bürger aus Rottweil: Verlegung des ZUP an Hochbrücktorstraße. Innenstadtnähe bleibt erhalten.

Lösung ist verkehrstechnisch und städtebaulich nicht darstellbar

7) Welche Gegenargumente sprechen gegen ein Aufstocken der Parkhäuser am Kriegsdamm und z.B.. dem Parkplatz auf dem Culinara?

Aufstocken Kriegsdamm:

  • Wirtschaftlich und funktional, verkehrstechnisch nicht für den privaten Eigentümer darstellbar. 
  • Culinara-EDEKA:
  • Es war die im LGS-Prozess dargestellte Überlegung; alle bisher geplanten Lösungen waren für EDEKA nicht akzeptabel; das Parkdeck über den Verkaufsräumen kann aus statischen Gründen nicht erhöht werden.
  • Oberirdische Parkplätze sind für EDEKA von großer Bedeutung;  
8) Wäre es nicht möglich, den bisher privaten Parkplatz des EDEKA öffentlich und besser zu nutzen (Schaffung von Parkdecks unten und bessere Nutzung der oberen Parkfläche ?

Antwort bei Frage 7;
Nach der Einwohnerversammlung am 25.10.2021 werden nun aber neue Lösungen untersucht; 

9) Überbauung des Edeka- Parkplatzes. Warum gibt es dazu keine Machbarkeitsstudie? Herr Maier hat dazu nichts gesagt.

Antwort bei Frage 7; 

10) Das Gelände Rechts vom Spital (Bauer Peter) wäre das nicht der ideale Platz??? Gutes Angebot machen ist hier die Devise!!!! Dann wäre das Parkhaus gar kein Thema!!!

Nach der Einwohnerversammlung am 25.10.2021 werden erneut Gespräche geführt.

11) Was spricht dagegen, das Parkhaus näher in Richtung Autobahn d. h. Richtung Hegneberg zu versetzen und mit entsprechendem ÖPNV anzubinden?

Die Antwort zu Frage 1 gilt auch hier; die Entfernung zur Innenstadt ist zu groß; für den Tourismus genügen die Angebote Berner Feld, Stadthalle, Stadion.

12) Warum kein Parkhaus auf dem Norma Parkplatz?

Antworten zu Fragen 1 und 11.

13) Was ist mit dem leeren Platz neben dem Spital Kreuzung Nägelesgraben/ Waldtorstrasse

Antwort bei Frage 1; der private Eigentümer verfolgt andere Ziele.

14) Warum ist bei Culinara der Parkplatz nicht als Parkhaus überbaubar. Die Zu- und Abfahrt muss vom Kreisverkehr her erfolgen, dann klappt es. Mehr Parkhauskunden gleich mehr Kundschaft.

Antworten bei Fragen 7 und 8; bei Zufahrt vom Kreisverkehr sind andere Lösungen denkbar, die aber u.a. auch eine Neuorganisation des Ladenbereiches erfordern würde; es handelt sich hier um Privateigentum.

15) Die Stadt Rottweil hat das Grundstück Ecke Ruhe-Christi-Str. /Bahnhofstraße gekauft. Warum wird nicht dort ein Parkhaus erstellt?

Eine Machbarkeitsstudie hat aufgezeigt, dass auf dieser Fläche kein leistungsfähiges, wirtschaftliches und genehmigungsfähiges Parkhaus errichtet werden kann. Deshalb erfolgt der Bau des Parkhaus Zentrum auf der Großschen Wiese. 

16) Erweiterung des Parkhauses Kriegsdamm oder Neubau?

Antwort bei Frage 7.

17) Warum kann nicht am Fuße des „Himmelreichs“ (aktuell befindet sich dort ein kleiner Parkplatz) ein Parkhaus in Richtung „Schafwasen“ errichtet werden? Dies wäre - im Gegensatz zum zukünftigen „Parkhaus Mitte“ - sogar ebenerdig in Richtung Innenstadt!

In diesem Bereich sollen Aufenthaltsqualitäten und Grünstrukturen gestärkt werden. Verkehr soll in diesem Bereich reduziert werden. 

18) Warum das Parkhaus nicht auf das Berner Feld?

Antwort bei Frage 4.

19) Warum stellt man die Sicht Achse auf die Stadt zu anstatt das Parkhaus unterirdisch zu legen. Für den ruhenden Verkehr werden beste Lagen geopfert.

Antwort bei Frage 5.

20) Warum gibt es keine Antwort auf die Frage nach der Aufstockung des Edekaparkhauses?

Antworten bei Fragen 7,8 und 14.

21) Ist ja ne Schau. Warum zerstört ihr einen Park?

Alle Flächen, die bisher überplant werden, sind weitestgehend versiegelte Asphaltflächen. Das Mobilitätskonzept schafft in der Innenstadt in den Gassen, im Stadtgraben, auf dem Kapuzinerparkplatz mehr Grün. Aber auch die große Asphaltfläche Nägelesgraben wird dadurch nicht weniger Grün aufweisen. 

22) Der Nägelesgraben ist noch grün. Wie können Sie ernsthaft sagen, dass er der ideale Standort für mehr Beton (ZUP, Parkhaus) ist?

Es ist eine Abwägung von Mehrwert des gesamten Mobilitätskonzeptes und dem Eingriff im Bereich des Reisebushaltes. Wenn sich nun im weiteren Prozess neue Möglichkeiten ergeben, wie die Mobilitätswende angestoßen werden kann, dann wird die Verwaltung gerne diese Ideen diskutieren und aufgreifen.

23) Weshalb kann DIE Wohlfühl-Oase für alle Generationen am Nägelesgraben nicht erhalten bleiben? Eine Rottweiler Bürgerin

Antwort bei Frage 22.

24) Elias Braun, Landschaftsarchitektur Student In Überlingen sehe ich eine ästhetisch ansprechende Lösung eines Parkhauses derselben Größe wie in RW. Ist eine ähnliche, einschiffige Lösung mit mehreren ober- UND unterirdischen Ebenen denkbar?

Bisher gibt es nur eine Studie wie ein Parkhaus aussehen könnte und ob genügend Platz vorhanden wäre; falls der Standort weiterverfolgt werden soll, müssen Architekten diese Fragestellungen (u.a. einschiffig oder zweischiffig, wieviele Geschosse unterirdisch, wieviele zusätzliche Mobilitätsangebote integriert) detailliert untersuchen.

25) Wie sieht Plan B aus, wenn das Parkhaus Nord nicht kommt?

Das Parkhaus Nord am Standort Reisebushalt hat aufgezeigt, dass ein Mobilitätskonzept mit Entlastung der Innenstadt und Stärkung des ÖPNV grundsätzlich auf städtischen Flächen städtebaulich, verkehrstechnisch und finanziell darstellbar wäre; nun wird nochmal intensiv geprüft, ob es doch Lösungen auf privaten Flächen geben kann; es wird der vorhandene Parkraum, wie in der Versammlung dargestellt, mit dem Bedarf neu abgeprüft; die Verlagerung von Stellplätzen aus der Innenstadt wird reduziert; das mögliche Auslastungspotential von vorhandenem Parkraum wird nochmals geprüft; provisorische Parkierungsflächen (Feuerwehrareal) könnten temporär entlasten.

26) Kann die Planung für den Überbau des culinaras Parkplatzes extern vergeben werden? Die Behauptung 50% der Stellplätze auf Ebene 1 entfallen beim Überbauen scheint nicht planerisch durchdacht.

Hier handelt es sich um ein Privatgrundstück.

27) Kosten einer Tiefgarage längerfristig sehen. Jetzt mehr bezahlen. Aber voraus schauend auf lange Zeit planen.

Antwort bei Frage 5;
Das Mobilitätskonzept ist eine vorausschauende Planung, die mit den politischen Zielvorgaben der Landespolitik arbeitet. Bisher haben sich die Überlegungen einer Tiefgarage noch nicht als die Lösung in den Vordergrund geschoben. 

28) Obwohl ich zunächst Parkhaus-Gegner war, habe ich nun die Zusammenhänge besser erkannt. Die Idee den Parksuchverkehr aus der Stadt zu bringen und die frei werdenden bisherigen Parkflächen besser für Radverkehr, Laufwege und zu nutzen, finde ich prima

Danke, das Mobilitätskonzept kann diese Ziele voranbringen; nun gilt es eine konsensfähige, nachhaltige Lösung für die Verlagerung der Stellplätze bzw. die Organisation des Parkierungs-Schwerpunktes Nägelesgraben zu finden. Dies kann in dem nun entstandenen Interesse in einer bürgerschaftlichen Diskussion am besten gelingen. 

Stellplätze:

1) Ich wohne direkt in der Innenstadt. Im Falle eines Parkhauses, könnten dann die Parkplätze in der Innenstadt, also Unter Hauptstraße und Hochbrücktorstaße, zu Einwohnerparkplätze und Carsharingplätze werden, um die Viertel zu entlasten ?

Ja, die Entlastung der Innenstadt vom ruhenden Verkehr, vom Parksuchverkehr, ist ein wichtiges Ziel im Rottweiler Mobilitätskonzept. 

2) Wieviele Anwohnerparkplätze in den Stadtquartieren sollen wegfallen?

Es sollen vorrangig die Gassenbereiche von Stellplätzen befreit werden, in denen eine Umgestaltung von Platzsituationen gewünscht wird oder Erdgeschossnutzungen (Läden, Gastronomie) durch einen attraktiven Freiraum unterstützt werden sollen. Beispielsweise Bruderschaftsgasse, Blumengasse, Flöttlinstorstraße.

3) Der Verkaufsoffene Sonntag zeigte es: möglichst "nah" parken - Culinara & Eisplatz voll belegt, in Anwohnerstraßen alles dicht - wie sollen zukünftige Verkaufsoffene Sonntage oder eine LGS da werden?

Verkaufsoffene Sonntage sind Ausnahmesituationen. Diese Situationen wird es auch bei der LGS 2028 über mehrere Monate geben. An solchen Tagen müssen künftig die Parkierungsanlagen an der Stadthalle/Stadion und auf dem Berner Feld helfen, die Innenstadt von unnötigem Verkehr frei zu halten.
ÖPNV und zusätzliche Busshuttles werden die Verbindungen zur Innenstadt herstellen.

4) Wieso kann man sich nicht mit dem Edeka einigen und die grossen Flächen mehrstöckig als Parkplatz nutzen, vor allem wenn Sonntags niemand dort parkt.

EDEKA-Culinara hat jetzt schon angeboten, ihre Parkplätze sonntags für Besucher freizugeben. Es ist geplant, diese dann auch in das Parkleitsystem einzubinden. Eine gemeinsame Parkhauslösung konnte bisher nicht gefunden werden. Es wird aber nun neu nach Möglichkeiten gesucht. 

5) Wäre eine weitere Parketage auf dem Edeka Areal eine Lösung?

Eine Aufstockung des vorhandenene Parkdecks wurde von Seiten EDEKA aus Gründen der Statik abgelehnt. Ein Verzicht auf alle ebenerdigen Parkplätze wurde bisher abgelehnt. Es werden derzeit neue Alternativlösungen auf dem EDEKA-Grundstück untersucht. 

6) 200 Parkplätze - wo sollen denn die LKW der Marktbeschicker hin? Zur Zeit stehen die Mi und Sa auf dem Eisplatz bzw. ehem. Feuerwehr.

Es wird noch einige Jahre dauern, bis diese Flächen den Marktbeschickern nicht mehr zur Verfügung stehen. Längerfristig ist geplant, dass bewirtschaftete Längsparkreihen entlang von Straßen an Markttagen reserviert werden.

7) Wie kann man sich die Quartiersgaragen-Parkplätze vorstellen, wie sähe das z.B. im Quartier Lorenzort aus wo könnte dort ein Parkplatz sein?

Quartiersgaragen direkt in den Vierteln sind nicht geplant, diese sollen am Rand der Innenstadt platziert werden. Das bestehende Parkhaus Kriegsdamm ist für Bewohner im Lorenzort gut als Quartiersgarage geeignet.

8) Werden die Parkplätze Stadtgraben, Kapuziner restlos entfallen wenn die Groß'sche Wiese ausgebaut wird? Aus Rottweil

Der Parkplatz Kapuziner könnte mittelfristig den Rottweiler Bürgern als Freiraum zurückgegeben werden. Neben Spielflächen sind auch ein Kapuzinergarten, ein Biergarten und andere Freiraumnutzungen denkbar. Dieses Entwicklungen auf bisherigen Parkraumflächen können schrittweise erfolgen, wenn ausreichend Alternativen vorhanden sind, bzw. Car-Sharing und ÖPNV zusammen mit einem geänderten Klimaschutz- und Mobilitätsbewusstsein helfen, die Anzahl der PKW zu reduzieren. 

9) Wenn alle Anwohner die Stellplätze in der Innenstadt verlieren und verlegt werden sollen wie ist es dann mit dem Hotel Mayer , was passiert da mit den Parkplätzen für die Gäste?

Es ist nicht beabsichtigt, alle Stellplätze in einem Zuge zu verlagern. Das wird ein Prozess über viele Jahre mit verschiedenen Einzellösungen für konkrete Fragestellungen wie zB. beim Johanniterbad.

10) Das bisherige Parkhaus wird Privat betrieben. Wissen die Innenstadtbewohner, dass sie dann pro Fzg. rd. 600 € zahlen müssen (12 Monate zu mind. 50 €) zu bisher 30 € für den Bewohnerparkauweis? Bürger aus Rottweil

Das wird von der Verwaltung offen kommuniziert. Dafür erhalten die Bewohner dann einen geschützen Parkplatz, wenn gewollt sogar mit Ladeinfrastruktur. Jede Garage liegt mindestens  in diesem Preissegment. Die Preisgestaltung für Anwohnerparken im öffentlichen Raum wird sich ebenfalls verändern. Beispiele gibt es bereits in Tübingen und Freiburg.  

11) Die Hängebrücke kommt in ca. 1,5 Jahren. Da werden doch schon reichlich Parkplätze auf dem Berner Feld benötigt. Weshalb bezieht man das nicht mit ein in das Konzept? Eine Bewohnerin aus Rottweil-Stadt

Dies ist bereits berücksichtigt. Allerdings wird ein kleinerer Teil der Gäste dennoch den Parkierungsschwerpunkt Nägelesgraben aufsuchen wollen.
Z.b. weil nicht alle Familienmitglieder über die Brücke gehen wollen o.ä.

12) Werden die Kosten für die Anwohner der Innenstadt für das Parken steigen?

Die Preise für Anwohnerparken im öffentlichen Raum werden sich auch in Rottweil verändern. Beispiele gibt es bereits in Tübingen und Freiburg.
 Aber es muss dann auch angemessene Alternativangebote für die Anwohner geben. 

13) Wo sollen die Besucher von Veranstaltungen (Hochzeiten usw.) im „Kapuziner“ parken, wenn der Kapuziner–Parkplatz vorrangig oder gar ausschließlich nur noch für Anwohner vorgesehen ist? Jede größere Veranstaltungsstätte benötigt Parkplätze vor Ort!

Das zukünftige Parkhaus Zentrum ist gerade 5 Gehminuten entfernt. Für Anlieferung, Gehbehinderte, etc. wird es Möglichkeiten vor Ort geben.

14) Wieso wird der Parkplatz bei der Villa Duttenhofer nicht berücksichtigt? Anwohner Rottweils

Der Parkplatz findet beim Parkierungskonzept Berücksichtung als Stellplatz für Ortskundige. Also für Besucher der umliegenden Gesundheitsangebote und Gastronomie. Hier werden auch Angebote für Car-Sharing, Ladeinfrastruktur (auch für Anwohner/Innestadt) und Fahrradstellplätze angedacht.

15) Wird !!zeitgleich!! mit dem Bau des Parkhauses Stellplätze restlos entfernt.

Es ist angedacht, zuerst die Stellplatzsituation im Nägelesgraben zu ordnen, und danach das vorhandene Flächenparken mit einer Nutzung wie ZUP zu überbauen. 

16) Was soll das Parken in den Parkhäusern kosten?

Die Preisbildung steht noch nicht fest, sondern wird 2022 im Gemeinderat beraten. Parken im öffentlichen Raum unmittelbar in oder an der Innenstadt soll aber künftig teurer sein als im Parkhaus. Es soll deshalb ein einheitliches Tarifsystem für alle im Parkleitsystem gesteuerten Plätze geben. Je weiter von der Stadtmitte entfernt, desto günstiger, bzw. kostenlos (Stadion, Stadthalle) wird das Parkierungsangebot. Sonderregeln soll es für Anwohnerparken, Angestellte in der Innnenstadt (Monats- und Jahreskarten) geben.

17) Was kostet eine Quartiersgarage im Monat?

Plätze im Parkhaus Kriegsdamm oder Culinara kosten ca. 50€/Monat.

18) Wird bei der Vergabe der städtischen Mitarbeiterparkplätze eine Entfernungspauschale berücksichtigt? Quasi Stellplätze für Mitarbeiter ab 10 km Entfernung zum Wohnort. Bürger aus Rottweil

Städtische Mitarbeiter, wie auch Pendler und Anwohner der Innenstadt, haben die Möglichkeit, einen Stellplatz im privaten Parkhaus Kriegsdamm oder Oberdeck Culinara anzumieten. Eine Entfernungspauschale gibt es nicht. Die Stadt als Arbeitgeber gibt hier einen Zuschuss. Für den ÖPNV erhalten die Arbeitnehmer der Stadt ebenfalls einen Zuschuss. 

19) Auch in Rottweil wird die Bevölkerung immer älter. An diese älteren Mitbürger wird anscheinend nicht gedacht. Oder sollen sie mit dem Fahrrad zum Arzt fahren ohne Parkplätze in der Innenstadt.

Zufahrten zu Ärzten für gehbehinderte Mitbürger wird es immer geben. Wichtig ist hierbei, künftig auch zusätzliche Angebote für ältere Mitbürger anzubieten, die kein Auto besitzen bzw. nicht mehr Auto fahren wollen.

20) Warum darf bei dem Parkleitsystem die privaten Parkplätze Parkhaus beworben werden, Culinara aber nur Sonntags?

Über private Stellplätze kann ein Betreiber eines Parkleitsystemes nur soweit verfügen, wie der Eigentümer es zulässt. Jeder Eigentümer verfolgt mit seinem Parkplatz bestimmte Interessen; dies muss sich nicht zwingend mit den Interessen der Innenstadtbesucher und der Touristen decken.

21) Wo soll man parken, während gebaut wird?

In der Projektterminierung war vorgesehen, als erstes die Parkierungschwerpunkte Nord und Süd einschl. Parkleitsystem fertigzustellen. 

22) Wie steht es um den Spielplatz am Nägelesgraben "zur Bauzeit"? Hier wird sicherlich mit Einschränkungen zu rechnen sein - wie sind die Pläne der Stadt zu Alternativen?

Mit einer Entscheidung für ein Parkhaus neben dem Spielplatz würde die Erweiterung des Spielplatzes in Richtung Bürgergärten erfolgen. Gleichzeitig kann die Baustelle statt mit Standard-Bauzäunen mit bemalbaren Holzzäunen abgesichert werden. Da das Parkhaus Zentrum „Großsche Wiese“ zu diesem Zeitpunkt bereits gebaut wäre, sollte eine Umgestaltung des Kapuzinerparkplatzes zu einem attraktiven Stadtraum u.a. mit Spielplatz und grüner Aufenthaltsqualität diskutiert werden.

Bürgerbeteiligung:

1) Wird die Stadt Rottweil auch andere Events / Einwohnerversammlung(en) in hybrider Form in Zukunft etablieren? Ich finde - die Demokratie und der Meinungsbildungsprozess - gewinnt hierdurch.

Die Information der Bürger und deren Beteiligung ist ein ständiger und laufender Prozess. Hybrid-Formate werden diese auch in Zukunft begleiten.

2) Wie lange ist der Bürgerdialog nach der Veranstaltung bis zum Beschluss durch den Gemeinderat geplant?

Verwaltung und Gemeinderat wollen über den Bürgerdialog eine gemeinsame, tragfähige Vorgehensweise für die Stärkung der Innenstadt finden; dies ist eine ergebnisorientierte Aufgabenstellung und deshalb ohne zeitliche Vorgabe; alle Beteiligten werden jedoch das Datum der LGS 2028 bezüglich der einzelnen Schritte im Auge behalten wollen.

3) Warum gibt es kein Statement der Initiatoren der Unterschriften - Petitionen??? Dafür spricht der OB aus Nagold ….

Im Vorfeld wurde mit möglichen Interessensgruppen gesprochen und sich auf vier Statements verständigt.

4) Welche Auffassung vertreten die Bewohner der historischen Innenstadt zur geplanten Verlagerung der Anwohnerparkplätze?

Im bisherigen Verfahren waren über die Projektgruppe Mobilität bereits Anwohner im Verfahren beteiligt. Es ist ein schrittweises Verlagern von Stellplätzen mit dem gleichzeitigen Angebot von Alternativen und von Ladeinfrastruktur vorgesehen. 

5) Sollten nicht Anwohner einbezogen werden, wenn Anwohnerparkplätze gestrichen werden sollen?

Antwort bei Frage 4;
Durch den inzwischen angestoßenen Beteiligungsprozess können nun konkrete Situationen diskutiert werden; es sollen vorrangig die Gassenbereiche von Stellplätzen befreit werden, in denen eine Umgestaltung von Platzsituationen gewünscht wird oder Erdgeschossnutzungen (Läden, Gastronomie) durch einen attraktiven Freiraum unterstützt werden sollen. Beispielsweise Bruderschaftsgasse, Blumengasse, Flöttlinstorstraße, in diesen Prozess können sich Anwohner jederzeit einbringen.

6) Müsste nicht bei so großen, konträren Projekten die Bürgerbeteiligung grundsätzlich früher ansetzen?

Die Verkehrsberuhigung der historischen Innenstadt ist seit Jahrzehnten ein mehr oder weniger präsentes Dauerthema. Mit dem Rahmenplan der LGS 2028 wurde im Mai 2021 in einer Online-Veranstaltung die neue städtebauliche Verknüpfung der Landesgartenschau mit Mobilität und der Verknüpfung einer Stärkung und Verkehrsberuhigung der Innenstadt vorgestellt; in diesem Zuge hat der Gemeinderat auch die Stelle eines Mobilitätsbeauftragten geschaffen, der am 1. Oktober bei der Stadt Rottweil begonnen hat; Ende Oktober in der Einwohnerversammlung und am 17.November hat die Verwaltung über die vielen Aspekte der Mobilitätsüberlegungen informiert; jetzt ist die Verwaltung im direkten Austausch mit vielen neuen Interessengruppen; es wäre wohl kaum möglich gewesen, dieses breite Interesse ohne die Einwohnerversammlung zu mobilisieren.

7) Ich sehe gerade die Visualisierungen. Dafür, dass noch alles offen sei, ist schon eine Menge sehr konkret. Warum erst jetzt ? Daran ist nicht Corona schuld.

Antwort bei Frage 6;
Um die Überlegungen aus der Machbarkeitsstudie für alle verständlich darzustellen, wurde die Verwaltung aufgefordert, diese kurzfristig zur Einwohnerversammlung realistisch darzustellen; wie vorstehend gezeigt, ist das Mobilitätskonzept in der vorgestellten Komplexität erst wenige Monate alt und wird ständig weiterentwickelt; die Bausteine ÖPNV, Car-Sharing dürfen in dieser Diskussion außen vor bleiben; dann müssen neben der Mobilität auch andere Punkte der Attraktivitätssteigerung in der Innenstadt, wie auch die Nachnutzung von leerstehenden Gebäuden wie z.B. das Spital mit betrachtet werden. 

8) Kann man sich irgendwie auch online, oder nachträglich in die ausgelegten Listen zur Beteiligung eintragen?

Interessenten können sich auch gerne nachträglich bei der Stadt melden.

9) Ich empfinde es als sehr enttäuschend, dass bei einer Ergebnisoffenen Veranstaltung, in der die aktive Beteiligung der Bürger gewünscht wird, jede Anregung und Lösungsvorschlag der von den Bürgern kommt, von der SV und den FP sofort abgelehnt wird.

Alle Anregungen fließen in den weiteren Prozess ein. Deshalb werden auch Gespräche mit Interessensgruppen vor dem Workshop geführt. Es war eine wichtige Inforveranstalung. Manche Antworten haben lediglich gezeigt, dass die Verwaltung diese Fragen bereits intern untersucht und abgewägt hat. Dies sollte nicht als pauschale Ablehnung interpretiert werden.

10) Wie geht die Stadtverwaltung mit dem online Voting gegen das an diesem Standort geplante Parkhaus um ?

Die Verwaltung ist ergebnisoffen unterwegs. Derzeit finden verschiedene Gespräche mit den Interessengruppen statt. In der Bürgerschaft, in der Kommunalpolitik und innerhalb der Gruppen finden derzeit Gespräche statt;  das Mobilitätskonzept kann dadurch nur besser werden; wenn die Grundzüge einer klimagerechten Mobilitätswende in Rottweil einen gemeinsamen Konsens finden, wird sich zeigen, ob der Parkierungsschwerpunkt Nägelesgraben ein wichtiger Teil darin bleibt; dann gilt es, eine konsensfähige, nachhaltige Lösung für die Verlagerung der Stellplätze bzw. die Organisation des Parkierungschwerpunktes Nägelesgraben zu finden. Dies kann in dem nun entstandenen Interesse in einer bürgerschaftlichen Diskussion am besten gelingen. 

11) Kann man die vorgesehene Größe am Platz mit z.b. einem Gerüst visualisieren?

Je nach Ergebnis aus den Gesprächen vor dem Workshop kann dies erfolgen.

12) Weshalb wurden keine Ausarbeitungen einer Alternative dargestellt.

Alternativstandorte außerhalb vom Nägelesgraben wurden vorgestellt und geprüft. Mögliche Alternativen im Nägelesgraben auf privaten Grundstücken wurden aufgezeigt; hier hat es bisher keine einvernehmliche Lösung gegeben; übrig blieb bisher die Lösung eines Parkhauses auf dem städtischen Grundstück des bisherigen Reisebushaltes;

13) Vielen Dank für das online Format und den hochwertigen livestream. Prima!

Ihnen auch vielen Dank!

Radverkehr:

1) Ausbau des Radwegenetzes. Wird die Hängebrücke mit dem Fahrrad benutzbar sein? Wie soll der Höhenunterschied beispielsweise zum Kaufland überwunden werden? Aus Rottweil

Hängebrücke, Fahrradnutzung — nein. Zur Zeit wird das Radwegekonzept erstellt. Beteiligt sind auch der AK Radkultur und der ehrenamtliche Radbeauftragte. Ausgehend von den Radwegen in und aus der Kernstadt heraus, erfolgt eine sukzessive Vernetzung und Aufbau der Radwege in die Teilorte und an das überregionale Netz. (z.B.Radnetz BW). Lücken werden dabei geschlossen.

2) Bitte mehr Gewicht dem Radverkehr. Anbindung aus Göllsdorf + Altstadt ist wichtig. Gut am Neckar entlang, besser und nachhaltiger mit Renaturierung und mit Ersatz der Wasserkraft durch Photovoltaik.

Antwort bei Frage 1;
Radwegeführung am Neckar ist wie Renaturierung Teil der LGS-Planung und wird umgesetzt.  Ausbau der Photovoltaik ist ein wichtiges strategisches Ziel der ENRW.

3) Die Einbindung der Kernstadt in ein Fahrrad-Wegenetz in die Nachbardörfer und Städte ist mir nicht klar. Das kann doch in Zukunft Autoverkehr kompensieren.

Antwort bei Frage 1;
Der Autoverkehr (MIV) kann zum Teil durch Radverkehr ersetzt werden.  Aber nicht nur im Winter (Schneefall) muss auch im ländlichen Raum ein verbesserter ÖPNV (Bus) das Radfahren unterstützen.
So sind auch die Planungen und Fördermöglichkeiten des Verkehrsministeriums aufgestellt. Pkws werden im ländlichen Raum nicht gänzlich verschwinden können, sollen aber eine Antriebswende erfahren (Verbrenner zur alt. Antriebsform).

4) Wird die Hängebrücke für den Radverkehr freigegeben?

Nein

Finanzen:

1) Ein unterirdisches Parkhaus sei teurer... Wurde bei dieser Aussage berücksichtigt, dass es sich beim gesamten Nägelesgraben um einen schwierigen Untergrund handelt? Hier handelt es sich um den Abraum, der beim Bau der Duttenhoferstraße angefallen war

Die Altlastenproblematik ist uns bekannt aus den Untersuchungen zum Bauvorhaben Müller Markt. Mitunter deshalb wurde auch bei der vorgestellten Variante vermieden, zuviel Geschosse in den Boden zu bauen.

2) Wenn ich bedenke, wie viele Wochen beim Bau des Spitals und des Müller-Marktes mit der Vorbereitung des Untergrundes benötigt wurden, kann ich mir nicht vorstellen, warum ein unterirdisches Parkhaus so viel teurer sein sollte...

Neben obig beschriebener Altlasten- und Entsorgungsproblematik, hat eine Tiefgarage im öffentlichen Raum, durch die hoch anzusetzenden Verkehrslasten, besondere statische Anforderungen zu erfüllen, die zu den genannten dreifachen Baukosten gegenüber einem Parkhaus führen. Die in der Frage genannten Projekte sind keine Tiefgaragen im öffentlichen Raum, sondern  als Parkraum genutzte „Kellergeschosse“. 

3) bzgl. Tiefgarage: wir dürfen die Altlasten nicht den zukünftigen Generationen überlassen. Deswegen: sind alle Zuschussmöglichkeiten hierzu überprüft?

Bei den Altlaststandorten wird gemäß Bundesbodenschutzgesetz nur in Ausnahmefällen ein Austausch vorgenommen. In der Regel werden Standorte nach qualifizierter Untersuchung belassen und mit einer entsprechenden Abdeckung versehen. 

4) Was kostet ein neues Parkhaus realistischerweise? Die 4,6 Mio. € aus der Vorlage sind ja nur ein Kostenbeispiel. Zudem muss der schwierige Untergrund berücksichtigt werden. Bürger aus Rottweil-Hausen

Für ein Parkhaus können zwischen 20-30 Tsd. Euro je Stellplatz gerechnet werden; bei einer Tiefgarage im öffentlichen Raum sind die Kosten drei bis vierfach; es kommt dabei im Detail auf den Untergrund, auf architektonische und verkehrstechnische Anforderungen, uvm. an.

5) Ist es für die Stadt denkbar, möglicherweise in weitere TG-Geschosse zu investieren und diese Parkplätze zu verkaufen? Wäre nicht so noch ein weiteres TG Geschoss möglich? Die 30.000 bis 80.000 sind realistisch dargestellt - siehe u.a. Active Group.

Tiefgaragengeschosse sind in diesem Fall auf Grund der Auffüllungen teuer. 

6) Wie konnte Nagold 3 Tunnel finanzieren? Warum gelingt Rottweil dann keine Tiefgaragenfinanzierung?

Die Tunnellösungen in Nagold waren Straßenbauprojekte, um den überörtlichen Verkehr aus der Innenstadt heraus zu verlagern. Sie sind gleichzusetzen mit der Umgehung um Rottweil und entsprechend gefördert worden. 

7) Zuerst dachte ich es ist ein Aprilscherz als ich von den Plänen Parkhaus Nägelesgraben gehört habe. Aprilscherz deshalb, weil der erst junge Umbau Nägelesgraben 6 Mio. Euro gekostet hat. Wie rechtfertigt die Stadt, dass diese 6 Mio. jetzt versickern?

Der Umbau Nägelesgraben ist ein Kind seiner Zeit. Heute würde man nicht flächenhaft Asphaltflächen zu Parkplätzen machen. Die damals kostenintensiven Flächen von Wasserspielplatz und Spielplatz, aber auch die Bürgergärten bleiben erhalten; damals wollte die Stadt alle Reisebusse in der Innenstadt halten; heute gibt es den Turm und in Bälde eine Hängebrücke; Stadtentwicklung ist nicht statisch; da die Mobilitätswende unter dem Zeichen des notwendigen Klimaschutzes kaum Alternativen zulassen wird, muss nach Lösungen gesucht werden; schon im städtebaulichen Konzept aus 2004 wurde eine flächensparende Hangparkierung nach Norden im Bereich Edeka angedacht.

Die  Überbauung durch ein Parkierungsgebäude beträfe zu 75% bereits versiegelte Flächen (Reisebushalt). Die restlichen 25% wären Wege, Rasenflächen und ein kleiner Anteil Spielfläche. Der Spielplatz bekäme dafür eine Erweiterung Richtung Bürgergärten; ein Versickern der damaligen 6 Millionen ins Feld zu führen, trifft nicht die Realität.

8) Wofür genau bekommt Rottweil Geld für die Gartenschau? Allen Ernstes für ein Parkhaus?

Die Finanzierung der Landesgartenschau hat nichts mit der Parkierung am Nägelesgraben zu tun. Die Förderungen für das Parkhaus kommen aus dem Nachweis eines ganzheitlichen Mobilitätskonzeptes, das die Innenstadt stärkt, der Reduzierung von Verkehr, dem Stärken des ÖPNV und des Radverkehrs uvm. dient.
Eine Aufgabe des angestoßenen bürgerschaftlichen Prozesses wird sein, ob diese Ziele auch ohne Verlagern der Stellplätze möglich sein werden.

9) Wer garantiert, dass das Parkhaus "so schön und grün" sein wird und nicht wieder das Totschlagargument " leider das Budget sprengend" zum Zuge kommt?

Wenn ein Parkierungsgebäude so geplant würde, wären die Fördermöglichkeiten auf Grund der Klimarelevanz des gesamten Mobilitätskonzeptes an die Bauweise gebunden. D.h. wenn man nicht so bauen würde wie geplant, würde man Fördermittel verlieren.

10) Wie ist der Zeitplan, vor allem hinsichtlich der notwendigen Fördermittel der LGS. Bis wann muss über Baumaßnahmen entschieden sein, damit die höchstmögliche Förderung bezogen werden kann? Rottweil

Antwort bei Frage 10;
Der LGS-Wettbewerb ist im Zeitplan und betrifft nicht die Mobilitätsüberlegungen für die Innenstadt; sollen das Mobilitätskonzept mit Neugestaltung Friedrichsplatz, mit Radverkehr auf der Königsstraße, mit Verlagerung der Stellplätze aus den Gassen, mit Freiraumgestaltung Kapuzinerparkplatz zur LGS 2028 fertiggestellt werden, sollte der Gemeinderat vor der Sommerpause 2022 notwendige Grundsatzbeschlüsse zum Mobilitätskonzept Innenstadt mit Nägelesgraben treffen können. Eine hohe Förderung ist möglich, wenn das Konzept modellhaft ist, eine hohe Klimarelevanz und eine nachhaltige Stärkung der Innenstadt nachweist.

Friedrichsplatz:

1) Warum soll auf dem Friedrichsplatz wieder(!!) Einbahnverkehr eingeführt werden bzw. wohin soll der Verkehr in Nord-Süd-Richtung verlagert werden?

Mindestens Einbahnverkehr und Verlagerung des ZUP sind notwendig, um den Friedrichsplatz als urbanen, multifunktionalen Freiraum mit Aufenthaltsqualität umgestalten zu können. Eine komplette Sperrung ist bei den aktuellen Verkehrszahlen nicht darstellbar.

Mit dem Einbahnverkehr wird auch das Fahrzeugaufkommen in Richtung Königstraße reduziert. Dies ist  notwendig, um dem Radverkehr den erforderlichen Raum zu geben (siehe Projekt KlimaMobil). Aktuell werden verlagernde Verkehre prognostiziert. Ein Verkehrsversuch wird untersucht; dieser könnte schon im Sommer 2022 erprobt werden.

2) Warum sperrt man den Friedrichsplatz nicht für die Autos?

Das ist langfristiges Ziel. Hierfür muss ein Bewusstseinswandel in der Bürgerschaft entstehen. Die Mobilitätswende fordert auch Verzicht vom Einzelnen.
Dies ist im Ländlichen Raum noch schwieriger als in Ballungsräumen, wo der ÖPNV besser aufgestellt ist. Die Verlagerung der Verkehre sollte dennoch auch in Rottweil, zumindest in kleinen Schritten, schon beginnen; 

3) Warum sperrt man den Friedrich-Platz nicht für die Autos komplett?

s.o.

4) Es kam mal zur Sprache, den Friedrichsplatz in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Wie realistisch ist das?

Faktisch ist die einseitige Sperrung ein erster Schritt dahin. Ca. 2/3 der heutigen Verkehrsflächen werden dann öffentlicher Raum mit Aufenthaltsqualität, mit Grün – ein Angebot für neue Ideen und neue Akteure.

5) Wo sind auf dem Friedrichsplatz in der Skizze des OB die Fahrspuren für Fahrräder? Ich werde täglich von Autos bedrängt, u.a. von Abgasen belästigt und abgedrängt, weil ich ja „nur“ ein Radfahrer bin

Auch auf dem verkehrsberuhigten zukünftigen Friedrichsplatz darf es durch Einrichtung der geschwindigkeitsreduzierten Zone laut StVO keine extra Fahrradspur geben. Die Fahrbahn gehört allen Teilnehmern.

6) Wieso baut man den hübschen ZUP nicht einfach auf den Friedrichsplatz? Das gezeigte Bild scheint mir nicht besonders einfallsreich...

Ein ZUP barrierefrei ohne störenden MIV ist auf dem Friedrichsplatz verkehrstechnisch nicht möglich; es wäre städtebaulich ein falsches Signal, das die Qualität der historischen Innenstadt missachten würde und dem breiten Bürgerwunsch widerspräche, dass der Friedrichsplatz möglichst vom Verkehr befreit sein soll.
Bisher gibt es keine fertige Planung für den Friedrichsplatz; Ideen sind willkommen; 

7) Das Ziel der Planung ist die Gestaltung des Friedrichsplatzes auf dem der Verkehr eingeschränkt werden soll. D.h. der Zugangs- wie auch der Abgangsverkehr zum Nägelesgraben müsste daher über Rottweil Nord erfolgen ein Kreuzungspunkt kann ich da nicht

siehe Beantwortung Frage 2 und 3. 

8) Betrifft Wettbewerb Friedrichsplatz /Thema Fastnacht: In der aktuellen Skizze bleibt seine historische Funktion als Sammlungsplatz vor Auflösung des Narrensprungs als Folge des Begrünungsvorschlags in der Form unberücksichtigt.

Bisher gibt es nur skizzenhafte Überlegungen, die zeigen, welche Flächen künftig Aufenthaltsqualität erhalten können.
Die Planung erfordert einen Wettbewerb mit bürgerschaftlicher Beteiligung.

ÖPNV:

1) Gibt es einen Plan, welche Busse von wo kommen und wohin sie weiter fahren evtl. visuell dargestellt?

Im Internet gibt es den Netzplan, vor Ort bisher noch nicht. Dieser soll jedoch im Zuge der Verbesserung in Sachen Performance mit aufgenommen werden. Gedacht ist an eine Netzplandarstellung wie bei den Stuttgarter S- und U-Bahnen. Außerdem wird es eine Dynamische Fahrgastinformation (DFI) geben, die An- und Abfahrtzeiten in Echtzeit darstellt.

2) Benjamin aus Rottweil. Wenn man eine Verbesserung der Mobilität vornehmen will, warum plant man dann nicht mit ner Stadtbahn.

Neben der schwierigen Topographie für Schienenverkehr sind die Kosten für die Stadt Rottweil alleine nicht darstellbar. Der Schienenverkehr sollte auch in die Nachbarstädte fahren. Der Ringzug ist ein Ansatz in diese Richtung.

3) Es wird gerade zu sehr ans Auto gedacht; wie wird das mit dem Ringzug geklärt; Reaktivierung der Bahnstrecken (z.B. Balingen-Rottweil); Möglichkeit einer Straßenbahn Schulzentrum-Nägelesgraben-Bahnhof? (Rottweiler Schüler)

Topographische Schwierigkeiten, s.o. Reaktivierungsversuch Strecke Balingen-Rottweil ist gestartet, Ringzug 2.0 (Elektrifizierung und Haltepunkt Stadtmitte für Rottweil) ist in der Phase der Vorplanung. Haltepunkt angestrebt bis zur LGS 2028

4) Weshalb muss der ZUP so groß werden? Fahrerpausen können auch dezentral, bei entsprechender Fahrplangestaltung, stattfinden. Bürger aus RW

Weil sich dort zeitgleich 8 Busse treffen und von/nach allen Linien gegenseitig umgestiegen werden kann. Für längere Fahrerpausen ist dort kein Platz vorgesehen.

5) Weiß man schon wo Busse von Besuchern für längere Zeit Parken dürfen/müssen? Wäre es nicht sinnvoll außerhalb der Kernstadt, zu dem ich den Nägelesgraben zähle, so einen Warte- und Umsteigeplatz einzurichten.

Es ist vorgesehen, dass die Reisebusse nicht in der Innenstadt parken, da der Platz zu wertvoll ist. Dort sind nur Plätze zum Aus- und Zusteigen. Weist man für letzteres keinen Platz im Zentrum aus, passiert das „wild“, meist durch Blockieren von ÖPNV-Bushaltestellen.

6) Wie hoch ist der ÖPNV Anteil der Kunden in Nagold?

ist uns nicht bekannt

7) Wann kann über eine Neukonzeptionierung des ÖPNV gesprochen werden? Weg von den großen Bussen

Hier sollen trotzdem mit DFI und Netzplanung Verbesserungen erreicht werden (s.o.). Über das Verkehrsministerium läuft die ÖPNV Initiative 2030, die das Ziel hat, den ÖPNV nachhaltig zu verbessern. Auf Kreisebene wird es durch Zusammenschluss mit den Nachbarkreisen VS und TUT durch Neustrukturierung im Linienverbundwesen zu weiteren Verbesserungen kommen. Große Busse sind notwendig, um die hohen Schülerzahlen vor allem morgens und mittags abwickeln zu können. 

8) Ein Mobilitätskonzept ohne Einbeziehung des Bahnhofes ist nicht möglich. Die Konzeption gehört von Anfang dazu. Auch dort herrscht Parkplatzmangel der dringend behoben werden Muss. Wie kommt der Bahnhof in die Stadt?

Zwischen Bahnhof und Stadt verkehren zahlreiche Buslinien. Problem ist weniger das fehlende Angebot, als vielmehr die Information darüber. Verbesserung ist in Arbeit (DFI=dynamische Fahrgastinformation auf Anzeigetafeln und per App).

9) Muss der ÖPNV nicht sinnvollerweise am Bahnhof konzentriert werden und dann ein Pendelverkehr in die Kernstadt und zum Schulzentrum eingerichtet werden? Das wertet doch die Bahn als Verkehrsmittel auch auf.

Der ÖPNV ist bereits am Bahnhof konzentriert. Für den Stadtbus ist das jedoch das falsche „Zentrum“, 95% der Stadtbusfahrgäste wollen in die Stadt und nicht zum Bahnhof. Wenn alle Stadtbuslinien zum Bahnhof fahren und dort in einen Shuttlebus zur Innenstadt umgestiegen werden muss, werden diese Fahrgäste wegbleiben. Z.B.: Wer will vom Krummen Weg zum Bahnhof fahren, dort umsteigen, um weiter in die Stadt zu kommen? Dauert viel zu lang und ist zu umständlich.

10)Warum kann man nicht die Busse gratis machen, so würden viel mehr den Bus nehmen, anstatt das Auto

Kann man machen, kostet aber viel Geld. Die Erfahrung in Städten, die dies schon gemacht haben, hat gezeigt, dass der Preis offensichtlich nicht das ausschlaggebende Kriterium ist: Die Steigerung der Fahrgastzahlen blieb deutlich unter den Erwartungen.

11) Bushaltestelle Hochbrücktorstrasse: inwieweit sind die Haltezeiten von 10-15 sek. realistisch/ validiert? Wie ist hier die Barrierefreiheit sichergestellt, wie der sichere ein und Ausstieg im rollenden Verkehr?

Die Zeit ist realistisch, die Haltestelle wird barrierefrei gestaltet, sicherer Ein- und Ausstieg ist kein Problem, da der Verkehr in dem Moment, in dem ein Bus dort steht, eben nicht rollen kann. Beispiele dafür gibt es vielfach.

12) Denkt man auch an die älteren Menschen die Bus fahren?

Ja, so wird z.B. der barrierefreie/-arme Zugang stetig ausgebaut. Verbilligte Tickets werden angeboten.

13) Wurde über die Implementierung einer Seilbahn als Erweiterung des ÖPNV nachgedacht.

Nicht aktiv, dies könnte aber beim Wettbewerb als Planungsgedanke kommen.

14) Wie soll das umsteigen für die älteren Leute dann aussehen?

Nicht anders als für die Jüngeren, und viel einfacher als heute: An einem neuen ZUP verlässt man den ersten Bus und geht quasi fast automatisch in den gegenüber stehenden Anschlussbus rein. Keine Straßenüberquerung mehr nötig!

15) Der Bürgermeister von Nagold hat erläutert, dass bei der Planung ‚seines‘ Busbahnhofs moderne Busse gedacht wurden. Rottweil plant einen überdimensionierten ZUP für die „Rote Wand“. Viel zu kurz gedacht!?

Auch in Nagold sind moderne Busse nicht klein, auch dort herrscht reger Schülerverkehr, der große Busse erfordert. In Luftbildern ist erkennbar, dass dort bis zu 9 Busse und mehr anfahren.

16) Sind die Verträge mit dem aktuellen Busunternehmen tatsächlich zwingend und habe ich richtig verstanden, dass das Land BW nicht nur zuständig, sondern auch verantwortlich für die „Rote Wand“ ist? Und wir darum den gigantischen ZUP „brauchen“?

Nein. Das Land hat damit gar nichts zu tun. Aufgabenträger für den Busverkehr ist der Landkreis. Für Buslinien, die, wie der Stadtverkehr Rottweil, eigenwirtschaftlich betrieben werden, ist der Unternehmer verantwortlich. Es gibt keine Verträge, nur eine Genehmigung zum Betreiben des Verkehrs. Das Gesetz gibt vor: Eigenwirtschaftlichkeit ist wichtiger als Gemeinwirtschaftlichkeit.

17) Wie lange ist die Vertragsdauer mit dem Vertragspartner Stadtbus ?

Die Laufzeit der aktuellen Genehmigung ist bis 31.8.2031.

18) Wie steige ich um wenn ich von Zimmern komme und nach Deisslingen will?

Gar nicht, der Bus 5006 fährt i.d.R. durch. Leider ist das (noch) nirgends veröffentlicht.

E-Mobilität:

1) Wie steht es um den Netzausbau (Strom) in der Stadt - wird es netztechnisch möglich sein, 100 E-Fahrzeuge in annehmbarer Zeit (22kW+) in der hist. Innenstadt zu laden oder sollen die Bewohner ums Münster 'laufen'?

Ein massiver Ausbau an Ladeinfrastruktur (LIS) für Pkw in der historischen Innenstadt ist nicht vorgesehen, weil es in dieser Größenordnung wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Wie an der Einwohnerversammlung vorgestellt, sollen Quartiersparkplätze oder Quartiersgaragen mit E-Lademöglichkeit aufgebaut werden. Außerdem laufen Gespräche mit den privaten Betreibern der stadtnahen Parkhäuser, diese mit Strukturen auszustatten. Im neuen Parkhaus Zentrum wird es eine Ladeinfrastruktur nach gesetzlicher Vorgabe geben. Als erster Schritt wird aktuell geprüft, kurzfristig am Rand der Innenstadt, jeweils im Norden und im Süden, je 10 Stellplätze vorab mit LIS auszustatten. 

2) Ein Stellplatz in der "TG" Nägelesgraben mit Steckdose und Wallbox - das wär's für mich als Anwohner! Wird es Stellplätze monatsweise vermietet mit "E-Abrechnung" geben? Als Laternenparker wird sonst ein E-Fahrzeug schwierig.

Es ist unabhängig von der Art des Parkierungsangebotes am Nägelesgraben vorgesehen, dort massiv Ladeinfrastruktur anzubieten. Das genaue Abrechnungssystem ist aber zum momentanen Zeitpunkt noch nicht detailliert worden.

3) Wird es beim ZUP auch Lademöglichkeit(en) für Reisebusse geben? Erste E-LKW und E-Busse sind unterwegs.

Nein. Die Reisebusse sollen die Fahrzeuginsassen aussteigen lassen und dann zu einem der großen Parkplätze am Stadtrand fahren und warten. Dort ist der Aufbau einer Ladeinfrastruktur möglich.

4) Wie steht es um die Möglichkeit, das bestehende Parkhaus modern nachzurüsten (E-Verkabelung, Wallboxen, ...)?

Hier gab es bzgl. einer Kooperation Stadt/Parkhaus-, Parkplatzbetreiber bereits Gespräche, da es hohe Zuschüsse für diese Kooperationsmodelle gibt.
Die Mindesteinstiegsgrenze beim 1. Förderaufruf mit mind. 500.000 € war jedoch zu hoch. Wir gehen von einer Herabsetzung beim nächsten Förderaufruf aus.

5) Die Lade-Insel für E-Bikes in der Hochbrücktorstraße ist jetzt keine Schönheit - aber eine sinnvolle Installation! So sollte auch ein Parkhaus im Nägelesgraben gesehen werden.

Siehe Antwort oben.
Ist schon aus Wettbewerbsgründen vorgesehen (Parkhäuser müssen dies künftig anbieten können);  wird vom Gesetzgeber ebenfalls gefordert.

6) Wie viele Ladesäulen sollen im Parkhaus vorhanden sein (gerne prozentual)

Der Gesetzgeber fordert momentan, dass bei Neubauten jeder 5. Stellplatz mit Leerrohren auszustatten ist. Vorgesehen wäre also wie im Parkhaus Zentrum, jeden 5. Stellplatz mit LIS auszustatten.

7) Autonomes Fahren in L5, ohne "Aufpasser", wird noch gut und gerne 15 Jahre benötigen, bis das 'sicher' funktioniert - soweit ein Statement aus der Automobil Industrie. Zuerst - elektrische Antriebe - dann die nächsten Schritte.

Davon gehen wir ebenfalls aus. Trotzdem sind wir sicher, dass ein autonomer Shuttle Dienst zur LGS 2028 auf Teilstrecken fahren kann. Verkehrsminister Hermann spricht sich für die Antriebswende als zweite Säule für die Mobilitätswende im ländlichen Raum aus.

8) Ist an ein elektronisches Parkleitsystem gedacht worden oder geplant? Vielen Dank.

Hierzu sind wir bereits im Planungsprozess. Die Stadt ist auch bereits in die erste Stufe der Förderung nach LGVFG aufgenommen worden. Wenn alles reibungslos läuft, wird das System 2023 installiert

Sonstige:

1) Wenn wir dann Touristen in Rottweil haben wo sollen diese auf Toilette gehen? Den die öffentlichen Toiletten sind total unsauber.

Im Zuge des Umbaues ZUP und Mobilitäts Hub, werden zusätzliche Toilettenanlagen geschaffen.
Hinweis auf bestehende Missstände wurde weitergegeben.

2) Wo fängt denn die Innenstadt für Herrn Maier an? Nägelesgraben scheint nicht Teil davon zu sein?

Der Nägelesgraben liegt am Rande der historischen Innenstadt – vor der Stadtmauer.

3) Detlev Maier war wirklich sehr überzeugend.

Post bedarf keiner Antwort.

4) Wohnen und lokal Einkaufen, lokal in die Gastronomie - aber ohne Parkmöglichkeiten wird das schwierig. Wer schleppt seine Bierkisten durch die Stadt?

Es werden schrittweise Parkplätze reduziert und Alternativstellplätze (wettergeschützt, mit Ladeinfrastruktur) angeboten.
Zufahrt für Anwohner zum Be- und Entladen bleibt weiterhin möglich. 

5) Mobilität - auch - für behinderte Menschen ist wichtig. Ebenso ist daran zu denken, die Einkäufe "im Bus" nach Haus zu schleppen - ein "Lieferservice" seitens GHV zum Nulltarif? Im Ernst?!

Für Menschen mit Behinderungen wird es immer Sonderlösungen geben. Lieferservice ist heute ja ein gängiges Marketinginstrument.

6) Die Umgehungsstraßen sind für den Durchgangsverkehr gebaut worden.

Die Funktion der Umgehungsstraßen muss wieder gestützt werden, nachfolgende Antwort. 

7) Was wurde versäumt, dass der Effekt der Umgehungsstraßen verpufft ist?

Das Straßensystem durch die Innenstadt ist noch immer zu PKW-freundlich, so dass Ortskundige sehr gerne den bequemen, gewohnten Weg durch die Stadt nehmen. Durch neue verkehrslenkende Maßnahmen soll hier gegengesteuert werden. Z.B. Bushalt direkt auf der Straße, Bevorzugung des Radverkehrs an Ampeln, weitere Geschwindigkeitsreduzierungen,  Einrichtungsverkehr (Einbahnstraße) im Bereich Friedrichsplatz und Waldtorstraße, Parkticket = kostenloses ÖPNV-Ticket uvm.

8) Vielen Dank an die Stadtverwaltung. Das Vorgestellte ist in meinen Augen alternativlos. Gott sei Dank hat Rottweil aber so viele Stadtplaner und Verkehrsexperten, die es besser wissen.

Wir versuchen alle Aspekte zu bedenken, und nehmen gerne die Anregungen aus dem nun angestoßenen Beteiligungsprozess mit.
Es muss ein breiter Konsens entstehen und sicher entstehen zusätzliche Möglichkeiten aus diesem Prozess.

9) Würde mich noch gerne an Hr. Lippert anschließen.

Post bedarf keiner Antwort.

FAQ Mobilitätskonzept – Fokus Nägelesgraben – Friedrichsplatz

Zielsetzung Mobilitätskonzept in Rottweil

Dem Wunsch der Bürger entsprechend hat der Gemeinderat ein Mobilitätskonzept auf den Weg gebracht, das die Innenstadt dauerhaft stärken soll. Für Wohnen, Arbeiten und Leben und insbesondere auch für Handel, Dienstleistung, Kultur und Tourismus. Ziel ist mehr attraktiver öffentlicher Raum für alle und weniger PKW-Verkehr, insbesondere auch durch weniger Parksuchverkehr. Die Maßnahmen sollen jetzt schon angegangen werden statt auf einen flächigen Rückgang der PKW-Zahlen in der Zukunft zu hoffen.

 

Wichtige Bausteine im Mobilitätskonzept:

1. Parkierungsschwerpunkte an den Rändern der historischen Innenstadt

Um mit der notwendigen Verkehrsberuhigung und bei der Förderung von Fuß- und Radverkehr voranzukommen, soll das Angebot von Parkplätzen für den MIV (Motorisierter Individualverkehr) in zwei Parkierungsschwerpunkten konzentriert werden. Dadurch werden Flächen im öffentlichen Raum frei für die Bewohner und Gäste. Die beiden innenstadtnahen Parkierungsschwerpunkte befinden sich auf der Groß‘schen Wiese (Neues Parkhaus Zentrum) im Süden und Nägelesgraben im Norden und sollen auch künftig wie heute den Rottweiler Alltag abdecken: Bewohner und Kunden Innenstadt, Beschäftigte in der Innenstadt usw. Für die überwiegende Anzahl der touristischen Besucher mit Schwerpunkt Testturm und Hängebrücke ist ein dritter Parkierungsschwerpunkt auf dem Berner Feld vorgesehen. Das bereits beschlossene dynamische Parkleitsystem lenkt Besucher auf diese Parkierungsschwerpunkte.

2. Quartiersgaragen für Innenstadtbewohner

Die beiden Parkierungsschwerpunkte (Nord und Süd) sollen künftig auch verstärkt die Funktion von sogenannten Quartiersgaragen erfüllen. Bewohner der Innenstadt können hier Stellplätze idealerweise mit Ladeinfrastruktur anmieten, was den Wandel hin zur E-Mobilität unterstützt. Dadurch lässt sich Parkraum aus den Gassen verlagern und als öffentlicher Freiraum mit Aufenthaltsqualität und für Fuß-und Radverkehr neu gestalten. Das Konzept Quartiersgaragen wird vom Kompetenznetzwerk „Klima Mobil“ gefördert, bei dem die Stadt Rottweil Mitglied ist und das auch vom Landesverkehrsministerium unterstützt wird. Der Parksuchverkehr in der Innenstadt wird dadurch zusätzlich deutlich reduziert.

3. Friedrichsplatz – bisher Rendezvousplatz für Stadtbusse – künftig attraktiver Stadtplatz

Der Friedrichsplatz, bisher eine Asphaltfläche für Busse und Pkw, soll künftig zu einer lebenswerten Stadt-Plaza aufgewertet werden und Raum zum Verweilen und Bummeln sowie attraktive Flächen für Außengastronomie und Einzelhandel bieten. Das gelungene Beispiel in der unteren Hauptstraße nach der Neugestaltung mit Tempo 20 mit einer Mischung aus attraktivem Einzelhandel, Dienstleitungen und Gastronomie lässt sich auch am Friedrichsplatz, dem städtebaulichen Entrée aus Richtung Nägelesgraben oder aus dem Bockshof/Hängebrücke gut vorstellen. Er ist aktuell der letzte Arm, des historischen Straßenkreuzes, der gestalterisch mit 5 Fahrbahnen komplett dem motorisierten Verkehr untergeordnet ist. Dabei ist auf den Gehwegen kein Platz für einigermaßen Komfort und Wetterschutz für die Gäste des Busverkehrs. Um einen urbanen Platz mit Aufenthaltsqualität und mehr Grün zu schaffen, sind neben Stärkung der Parkierungsschwerpunkte weitere verkehrliche Maßnahmen wie Verlegung der „Rendezvous-Funktion“ für den ÖPNV sowie das Einführen von Einbahnverkehr (siehe Punkt 5) auf dem Friedrichsplatz erforderlich.

4. ÖPNV stärken: Zentraler Umsteigepunkt (ZUP) im Nägelesgraben

Für die Verlegung des Rendezvousplatzes (der „Roten Wand“) gibt es alternativ zum Nägelesgraben keinen geeigneten Platz in der Stadt, der ausreichend Fläche aufweist. Er ist mit zwei Kreisverkehren ideal zu erschließen und der Umsteigepunkt kann vom Verkehr auf der Nägelesgrabenstraße abgekoppelt werden. Man kann deshalb als Fahrgast zwischen den Haltestellen gefahrlos wechseln. Die bisherigen Haltestellen sowohl am Kriegsdamm als auch am Friedrichsplatz entfallen. Die nächste Haltestelle stadteinwärts befindet sich laut Mobilitätskonzept künftig in der Hochbrücktorstraße. Mit der Verlagerung des ZUP werden jedoch auch die vorhandenen 159 Stellplätze überbaut. Dadurch würde der Parkierungsschwerpunkt Nord in erheblichem Maße und u.a. für den Handel in der Innenstadt in einem nicht verträglichen Maße geschwächt. Es muss daher Ersatz geschaffen werden.

5. Verkehrsentlastung durch Einbahnregelung auf dem Friedrichsplatz

Zur Entlastung der Innenstadt soll der Friedrichplatz für den vom Kriegsdamm kommenden Motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Für den ÖPNV und den Radverkehr bleibt der Friedrichsplatz in beide Richtungen befahrbar. Eine Vollsperrung des Friedrichsplatzes für den MIV ist mit den heutigen Verkehrszahlen noch nicht darstellbar. Aber bereits eine Einbahnregelung würde in Verbindung mit den Parkierungsschwerpunkten und der Verlagerung von Stellplätzen aus den historischen Gassen sehr viel Spielraum für mehr Lebensqualität auf dem Friedrichsplatz und in der gesamten historischen Innenstadt bieten. 

Im Folgenden FAQ möchten wir Sorgen und damit verbundene Fragestellungen aus der öffentlichen Diskussion zum Vorhaben aufgreifen und beantworten:

a) Warum können die Bushaltestellen nicht einfach am Friedrichsplatz bleiben?

Die bestehenden Bushaltelinien auf dem Friedrichsplatz sind nicht barrierefrei und entsprechen nicht den Anforderungen an fahrgastfreundliche Haltestellen. Es gibt keinen Wetterschutz, keine Toiletten, keine dynamische Fahrgastinformationssysteme. Die Fahrgäste müssen durch teilweise sehr dichten Verkehr die Haltestellenseiten wechseln. Es ist eine insgesamt ÖPNV-unfreundliche und unkomfortable Konstellation. Eine zeitgemäße Ertüchtigung sowie eine barrierefreie Anordnung der Haltestellen sind technisch unter den räumlichen Gegebenheiten nicht möglich. 

Die vorhandene Funktion als Rendezvousplatz nimmt dem Friedrichsplatz jede städtebauliche Möglichkeit, einen attraktiven Stadtraum mit Aufenthaltsqualität als Entrée für die Stadt zu entwickeln. Es ist ein verschenktes Potential, die eindrucksvolle Wirkung der Predigerkirche und der historischen Häuserfassaden wird nicht beachtet. So ist verständlich, dass seit vielen Jahren aus der Bürgerschaft der Wunsch geäußert wird, unterstützt durch Beschlüsse des Gemeinderats, dass der Friedrichsplatz verkehrsberuhigt und städtebaulich aufgewertet werden soll. 

b) Das bestehende Parkhaus Kriegsdamm ist nicht ausgelastet und beherbergt nun sogar eine Beachbar auf dem 4. Oberdeck. Im Süden der Stadt soll demnächst ein weiteres Parkhaus errichtet werden. Wieso also ist ein neues Parkhaus am Nägelesgraben notwendig?

Das Parkhaus Kriegsdamm ist gut ausgelastet – nahezu alle Stellplätze in den drei wettergeschützten Geschossen sind vermietet. Das Parkhaus hat eine Kapazität von 123 Stellplätzen auf den Parkdecks 1-3. Davon sind 120 Stellplätze vermietet (Rathaus, Beschäftigte des Einzelhandels und Anwohner). Dies drei Decks sind durch die Vermietung sehr gut ausgelastet. Das Parkdeck 4 hat 36 Stellplätze. Hier hat die Parkhaus-Eigentümerin Flächen saisonal an eine Beach-Bar vermietet. Diese soll auch in den kommenden Jahren fortbestehen. Während des Beach-Bar Betriebs im Sommer stehen noch 14 Stellplätze auf diesem Deck zur Verfügung. Die Eigentümerin sieht weiterhin den Vorteil im Betrieb als Parkhaus für Dauerparker und hat ergänzend die Überlegung auf dem Parkdeck 4 geschlossene, witterungsgeschützte Parkboxen anzubieten. Eine Ergänzung mit E-Ladeinfrastruktur-Angebot wird ebenfalls geprüft .

Die Eigentümerin kann sich ebenfalls vorstellen durch das digitale Parkleitsystem zusätzliche Kapazitäten für Kurzzeitparken parallel zur kompletten Vermietung durch intelligente Erfassung der freien Plätze zu bedienen. Dies wird in der Parkraumberechnung Innenstadt berücksichtigt. Die durch ZUP-Verlagerung wegfallenden 159 öffentlichen, ebenerdigen Stellplätze können durch das Parkhaus Kriegsdamm nicht kompensiert werden.

Nur zwei leistungsfähige Parkierungsschwerpunkte im Süden und im Norden der Innenstadt können die ankommenden Verkehre vor der Innenstadt abfangen. Das Angebot im neuen Parkhaus Zentrum (Süd) bildet nur den Bedarf im dortigen Bereich ab. Die Parkraumbedarfsberechnung für den Nägelesgraben berücksichtigt die Entwicklung an beiden Schwerpunkten. 

c) Ist der zentrale Umsteigepunkt mit acht Bushaltebuchten für eine Stadt wie Rottweil nicht viel zu groß dimensioniert?

Die Anzahl der Bushaltebuchten entspricht dem Bedarf wie er heute schon am Friedrichsplatz besteht, jedoch barrierefrei und nach den geltenden Richtlinien angeordnet. Der Bedarf stellt die untere Grenze dar, der Umsteigepunkt ist effektiv und effizient in der Gestaltung. Mögliche Taktung der Linien und entsprechende Anordnung der Busbuchten wurden in enger Abstimmung mit der Nahverkehrsberatung Südwest ermittelt. Aus Sicht der Stadt stellt der neue ZUP für weitere Entwicklungen des ÖPNV, auch für kleinere Fahrzeuge, eine flexible Basis dar.

d) Eine Landesgartenschau dauert nur ein halbes Jahr, wozu dafür ein Parkhaus bauen?

Der Parkplatzbedarf am Nägelesgraben orientiert sich am aktuellen und dem durch Besucher des Testturmes und der Hängebrücke erwarteten Bedarf und dem Wunsch den öffentlichen Raum in der Innenstadt neu und fair zu verteilen. Insbesondere die Belange des Fuß- und Radverkehrs und die Attraktivität der Innenstadt sollen gestärkt werden. Es gilt, den Bedarf an sieben Tagen im Rottweiler Alltag durch eine variable Nutzung abzudecken und dabei auch die privaten Stellplatzflächen wie Culinara insbesondere am Abend und Sonn- und Feiertagen mit zu berücksichtigen.

Die zusätzlich benötigten Stellplätze für die Landesgartenschau müssen dagegen über temporäre, dezentrale Parkierungsflächen außerhalb der Kernstadt und einem Shuttlebetrieb abgebildet werden. Diese Verkehre sollen nicht nach Rottweil reinkommen. Für das Gartenschaujahr besteht das Ziel, den Durchgangsverkehr noch stärker einzuschränken und dann den Friedrichsplatz z.B. komplett für den individuellen Verkehr zu sperren.

Es ist anderseits jedoch zu beachten, dass viele Gartenschaustädte der letzten Jahre die Gelegenheit einer Gartenschau genutzt haben, ebenerdige Stellplatzflächen in der Innenstadt und am Rande von neuen Quartieren aufzulösen und einer neuen städtebaulichen Nutzung zu zuführen. So geschehen aktuell in Überlingen, zuletzt auf der Buga in Heilbronn, aber auch in Nagold. Dort wurden die wegfallenden Stellplätze durch moderne Parkierungsanlagen gestapelt.

e) Lockt ein weiteres Parkhaus nicht zusätzlichen Verkehr in die Stadt?

Ein Parkierungsgebäude, das in ein ganzheitliches Mobilitätskonzept eingebunden ist, reduziert den Parksuchverkehr und macht ebenerdige Stellplatzflächen überflüssig. Das wird helfen, den öffentlichen Raum fair zu verteilen. Dieser Ansatz wird vom Kompetenznetzwerk „Klima Mobil“, das vom Landesverkehrsministerium unterstützt wird, als wirksamer Baustein der Mobilitätswende empfohlen und beinhaltet auch entsprechend hohe Fördergelder, die wir für Rottweil nutzen wollen.

Ein neues Parkierungsgebäude soll lediglich die durch Neubau eines ZUP entfallenden Parkplätze plus Verlagerung von Bewohnerstellplätzen und einen kleinen Anteil aus dem Zusatzverkehr aufgrund der steigenden touristischen Attraktivität abdecken. Der überwiegende Anteil der touristischen Stellplätze wird auf dem Berner Feld abgebildet und durch ein Parkleitsystem auch entsprechend bedient. Mit den beiden Parkierungsschwerpunkten werden Parkplätze konzentriert. Die Besucher werden durch ein dynamisches Parkleitsystem auf die jeweils freien Parkplätze hingewiesen. Dadurch gelingt es Rottweil, den Parksuchverkehr einzudämmen, die Straßen und Gassen von parkenden Autos zu befreien, gleichzeitig den Einzelhandel in der Innenstadt nicht zu schwächen und den MIV heute schon zu reduzieren. Wird der MIV über die Jahre auch im ländlichen Raum tatsächlich spürbar zurückgehen, dann bilden die beiden Parkierungsschwerpunkte die Basis, weitere Verkehrsflächen umzunutzen; z.B. aus dem Kapuzinerparkplatz wieder einen Kapuzinergarten, einen attraktiven Grünraum in der Stadt, zu schaffen. 

f) Muss der Spielplatz für das neue Parkhaus weichen?

Der Spielplatz kann in seiner jetzigen Form und Größe erhalten bleiben. Der bisherige Reisebushalt und der angrenzende Grünstreifen zum Spielplatz werden durch das von der Verwaltung vorgeschlagene Parkierungsgebäude überbaut. Das Gebäude ist nördlich neben dem Spielplatz platziert. Die Besonnung des Spielplatzes wird bis in die Abendstunden dadurch nicht gestört. Das Gebäude ist in jedem Fall niedriger als das neue MüllerMarkt-Gebäude. Dabei steht die Größe eines Parkierungsgebäudes noch nicht fest. Auch können Untergeschosse geplant werden.

g) Was passiert mit den Bäumen und Grünanlagen im Nägelesgraben?

Der Grünzug im Nägelesgraben soll gestärkt werden. Der Grünzug soll in Richtung Hochturm und Vorbereich Norma/Kriegsdamm erweitert werden, was zu einer Mehrung von Grünanlagen und Bäumen führen wird. Die Stadtklimafunktion, auch in Bezug auf Regenwasserspeicherung und -nutzung, wird in der städtebaulichen Neugestaltung mitberücksichtigt. Es werden vorrangig bisher schon versiegelte Asphaltflächen überbaut. Stellplätze, die bisher auf Asphaltflächen vorhanden waren, werden effektiv gestapelt.

h) Ist eine Tiefgarage nicht die bessere Lösung?

Tiefgaragen sind erheblich teurer, insbesondere wenn diese unter Verkehrsflächen und öffentlich genutzten Freiräumen gebaut werden. Hier entstehen enorme Mehrkosten, die es zu vermeiden gilt. Für eine Tiefgarage werden zudem mit deutlich höherem Energieaufwand mehr Ressourcen verbraucht. Dies bedingt einen höheren CO2-Fußabdruck und in Bezug auf eine Nachnutzung, wenn sich die Anzahl der Autos tatsächlich reduziert, eine deutlich schlechtere Flexibilität. Aber eine Tiefgaragenlösung unter dem ZUP wurde näher untersucht und wird in der Einwohnerversammlung ebenfalls als Variante vorgestellt. 

i) Warum wird das Parkhaus nicht auf dem Culinara-Parkplatz gebaut?

Diese Möglichkeit wurde als erstes gründlich zusammen mit EDEKA als Eigentümerin und dem Betreiber untersucht. Es gibt keine wirtschaftliche und funktional befriedigende Lösung die bestehenden Parkierungsflächen von Edeka Culinara zu erweitern.

Eine Aufstockung des vorhandenen Parkdecks ist aus statischen Gründen nicht realisierbar. 

Eine Überbauung der oberirdischen Parkierungsfläche ist dagegen sehr ineffektiv, da alleine die Erschließung mit Rampenanlage und Zufahrt die Hälfte der bisherigen Parkierungsfläche benötigt. Die Zufahrt vom Kreisverkehr müsste direkt vor den Haupteingangsbereich gelegt werden. Dadurch würde eine unübersichtliche Kreuzungssituation in der Nägelesgrabenstraße mit der Schlachthausstraße entstehen.

Es würden mindestens 5 Geschosse benötigt, um den Parkraumbedarf abzubilden. Mit Blick auf Nachbarschaft und Planungsrecht ist das kaum darstellbar. Von Edeka wurden diese Möglichkeit der Überbauung und Erschließung eindeutig abgelehnt.

Gleichzeitig hat der Marktbetreiber aber angeboten werktags bis zu 80 Dauerparker zusätzlich für das obere Parkdeck einzuplanen und an Sonn- und Feiertagen die gesamte Parkierungsfläche in die gesamtstädtische Parkraumbewirtschaftung einzubringen. Damit kann aus Sicht der Verwaltung das geplante Parkierungsgebäude an der unteren Grenze des rechnerischen Bedarfes ausgerichtet werden.

j) Wurden weitere Standorte wie die Alte Feuerwache geprüft?

Es wurden mehrere Standorte geprüft, darunter die in Leserbriefen und Bürgeranfragen genannte Plätze. Keiner war so geeignet wie der vorhandene Reisebusparkplatz.

Die Standorte werden im Einzelnen auf der Einwohnerversammlung vorgestellt. Wichtige Faktoren waren bei der Bewertung die Grundstücksverfügbarkeit, das Planungsrecht, die Wirtschaftlichkeit, die Funktionalität und die Nähe zur Innenstadt und zum Parkierungsschwerpunkt Nord. Der Standort sollte die Doppelfunktion als Quartiersgarage und den Bedarf Handel–Innenstadt abdecken können. 

k) Warum fördert die Stadt Rottweil nicht neue Mobilitätsformen und den ÖPNV im Sinne der Mobilitätswende und baut stattdessen die Infrastruktur für Autos (Individualverkehr) aus?

Ein erfolgreiches Mobilitätskonzept muss den vorhandenen öffentlichen Raum neu aufteilen. Um attraktive, barrierefreie und wettergeschützte Haltestellen zu bauen braucht es Platz. Um neue Räume für Fuß- und Radverkehr zu schaffen, müssen der MIV und ebenerdige Parkplatzflächen reduziert werden. Deshalb gehören Parkhäuser siehe e) zu den wichtigen Bausteinen in der Mobilitätswende, weil sie unter anderem das individuelle Parken im öffentlichen Raum, in den Gassen, an den Straßen nicht mehr als Selbstverständlichkeit zulassen.

Aber ein Mobilitätskonzept muss auch die realen, aktuellen Verkehrszahlen berücksichtigen und die Bedürfnisse der Menschen, die in der Innenstadt leben und arbeiten. Es geht um ein Miteinander und kein „Entweder – Oder“. Es wäre falsch, die heutigen Verkehrszahlen einfach auszublenden. Damit würde nur weiter abgewartet und keine Veränderungen in Angriff genommen werden.

Der ÖPNV erfährt durch Ausgestaltung des neuen ZUP in Verbindung mit der ab 2023 kommenden dynamischen Fahrgastinformation mehrere attraktive Anreize. Ampelvorrangschaltung, Haltestellen auf der Fahrbahn sind weitere Bausteine.

Weniger Parkplätze bedeutet mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr. In einem neuen Parkierungsgebäude, im Nägelesgraben, egal welche Variante, wird es auch größere Fahrradabstellanlagen und Ladeinfrastruktur für PKW und Fahrräder geben. Weitere Angebote mit Car-/Bikesharing und Berücksichtigung der Lieferverkehr sollen mitbetrachtet werden. 

l) Widerspricht ein Parkhaus nicht dem Vorhaben, mit einer Mobilitätswende aktiven Klimaschutz zu betreiben?

Um die Klimaziele zu erreichen, muss in der Mobilitätsplanung das Ziel sein, den Rad-, und Fußverkehr sowie den ÖPNV zu stärken und den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren sowie ihn emissionsfrei zu gestalten. Die Parkierungsschwerpunkte spielen dabei eine wichtige Rolle. Es werden in Rottweil im Zuge der Mobilitätsplanung weitere Maßnahmen parallel ausgearbeitet. Teilweise sind diese bereits im Gemeinderat beschlossen und befinden sich in der Umsetzungsphase:

  • Parkleitsystem
  • Anwohnerparken
  • Verlagerung von Bewohnerstellplätzen aus der hist. Innenstadt in deren Randbereiche
  • Ausbau der Radwegeinfrastruktur
  • Radabstellanlagen
  • Verkehrsberuhigung historische Innenstadt
  • Multimodale Umsteigemöglichkeiten 
  • Künftiger Ausbau der Ladeinfrastruktur (E-Bike und E-Autos)
m) Wie werden Maßnahmen zur dringenden Verbesserung der E-Ladeinfrastruktur eingebunden?

Die stark steigende Nachfrage nach E-Ladeinfrastruktur kann nicht im öffentlichen Raum der Innenstadt gelöst werden. Ladeinfrastrukturangebote sollen verstärkt an den Parkierungsschwerpunkten angeboten werden.

n) Wurden bei der Planung wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends, (Homeoffice, Online-Shopping) berücksichtigt, die sich durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt haben?

Wir wollen Rottweils Stadtmitte als urbanes Zentrum für die Menschen in der Region erhalten. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig reale Kontakte und Begegnungen sind, sowohl in der Berufswelt als auch im Freizeitbereich. Das Erlebnis „Stadt“ darf nicht aufgegeben werden. Wie oben dargestellt, soll das Parkierungsgebäude aber an der unteren Grenze des Parkraumbedarfes ausgerichtet werden. Das Konzept der beiden Parkierungsschwerpunkte und die Integration des Quartiersgaragengedanke sind getragen von dem Ziel einer lebendigen und attraktiven Innenstadt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Städte, wie wichtig großzügige und attraktive öffentliche Stadträume sind. Gerade als Mittelzentrum hat Rottweil auch eine Verantwortung für die Region.

o) Ist schon alles entschieden oder ist die Stadtverwaltung offen für neue Ideen?

Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat freuen sich auf einen intensiven Austausch. Der Gemeinderat hat sich durch das rege Interesse der Bürger bewusst für das Forum einer Einwohnerversammlung entschieden. Die an diesem Abend vorzustellenden Planungen stellen die Ergebnisse aus den Verkehrszählungen, den Standortvarianten, den Kosten-Nutzen-Abwägungen, den bisherigen Planungsüberlegungen und die daraus gefundenen Lösungen dar. Alle bisher vorgebrachten Standortvarianten und Anregungen wurden mitbetrachtet und geprüft. Es gab dadurch schon Anpassungen und Weiterentwicklungen. Eine Alternativlösung für einen ZUP-Standort und eine Alternative für die Setzung der beiden Parkierungsschwerpunkte haben sich daraus bisher für die Verwaltung nicht ergeben. In der Diskussion der Einwohnerversammlung erhofft sich die Stadt aber weitere Anregungen.

Eine Entscheidung wurde bisher nicht getroffen.