Digitalisierungsminister Thomas Strobl zeichnet Rottweil beim Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“ aus. Über Fördergelder für eine digitale Agenda freuen sich OB Ralf Broß (links) und Wirtschaftsförderer André Lomsky (rechts).

Von den rund 1100 Städten und Gemeinden im Land werden damit 54 Kommunen sowie ein Verbund von fünf Landkreisen unterstützt, die im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes vorbildliche Projekte anpacken wollen. „Es geht darum, Rottweil fit für die Zukunft zu machen“, so Oberbürgermeister Ralf Broß. Die Digitalisierung sei ein Mega-Trend, dem sich alle Kommunen im Land stellen müssten. „Die Förderung ermöglicht es uns, auf zwei zentralen Entwicklungsfeldern Strategien für das digitale Zeitalter zu entwickeln, die für Rottweil auch in den kommenden Jahren maßgeblich sein werden: innovative Mobilitätskonzepte und bedarfsgerechte Formate der Bürgerbeteiligung“, freut sich der OB. „Mein herzlicher Dank gilt all den Initiativen, Institutionen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die uns bei der Bewerbung unterstützt und damit den Weg in eine digitale Zukunft in Rottweil ein Stück weit mit geebnet haben.“

Rottweil will im Zuge seiner Digitalisierungsstrategie in den kommenden Jahren als kommunales Mobilitätslabor innovative Formen des Personenverkehrs erproben. Chancen, die sich künftig beispielsweise durch autonomes Fahren, E-Mobilität und digitale Mobilitätsplattformen ergeben, sollen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung genutzt werden. Mit Hilfe der Digitalisierung ist zudem eine Weiterentwicklung der Beteiligungskultur in Rottweil beabsichtigt. Die Stadtverwaltung Rottweil hat sämtliche Großprojekte der vergangenen Jahre gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern auf den Weg gebracht. Immer wichtiger werden dabei digitale Kommunikationswege, um auch junge Zielgruppen in der Bürgerschaft zu erreichen. Diskussionsplattformen oder Social-Media-Anwendungen wurden bereits erprobt und sollen weiter ausgebaut werden.

„Rottweil hat sich als fortschrittliches Mittelzentrum an der Innovationsachse Stuttgart-Zürich positioniert. Um sich im Wettbewerb mit den Ballungszentren auch künftig zu behaupten, ist es für Städte im ländlichen Raum wie unsere jedoch überlebenswichtig, eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie weit über die bisher erreichten Meilensteine hinaus zu entwickeln“, so Wirtschaftsförderer André Lomsky, der die Wettbewerbsunterlagen für die Digitalisierungsstrategie ausgearbeitet hat.

Mit den Fördergeldern soll nun eine digitale Agenda für die beiden Rottweiler Schwerpunktfelder Mobilität und Bürgerbeteiligung erarbeitet werden. Felder, die übrigens auch bei der laufenden Landesgartenschau-Bewerbung der Stadt eine besonders wichtige Rolle spielen. Als wissenschaftlicher Partner steht das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation allen geförderten Kommunen zur Verfügung. Nach einer Bestandsaufnahme folgen Phasen mit Workshops, in deren Rahmen konkrete Handlungsfelder bestimmt und Maßnahmen abgeleitet werden. Die digitale Agenda soll am Ende des Prozesses den Bürgern und dem Gemeinderat vorgestellt und beschlossen werden.

„Dabei ist es wichtig, dass Kommunalpolitik, Wirtschaft und Handel sowie die Bürgerschaft an einem Strang ziehen. Bei der Entwicklung der Strategien werden wir daher auf bewährte Art und Weise wieder verschiedene Beteiligungsformate anwenden, um alle Akteure ins Boot zu holen“, unterstreicht der OB.Die Stadt Rottweil hat für den Prozess laut Förderprogramm zehn Monate Zeit.

Ist die digitale Strategie erstellt, geht es an die Umsetzung. Als zusätzlichen Ansporn hat das Land bereits jetzt in seinem Förderprogramm weitere Gelder für besonders vorbildliche Projekte in Aussicht gestellt. „Es lohnt sich also, gemeinsam besonders kreative und einzigartige Projekte zu entwickeln“, macht der OB allen bereits jetzt Mut, die sich für die digitale Zukunft der Stadt Rottweil engagieren möchten.