Auf „Eine Reise in die faszinierende Welt der Wildbienen“ führte der Experte Dr. Paul Westrich am Freitag-Abend im voll besetzten Jugendstil-Festsaal des Vinzenz-von-Paul-Hospitals ein begeistertes Publikum. Die Veranstaltung im Rahmen des Rottweiler Umweltforums war eine Kooperation von NABU, Lokaler Agenda 21 und der Katholischen und der Evangelischen Erwachsenenbildung sowie der Initiative Bewahrung der Schöpfung. Diese Partner hatten im Vorspann zu dem Vortrag ihre Unterstützung der Landesgartenschau-Bewerbung kundgetan, da sie darin u.a. auch eine Chance für den Artenschutz durch ökologische Aufwertung städtischer Flächen sähen, was, wie der Referent in seinem Vortrag unterstrich, essentielle Bedeutung für unsere Nahrungskette habe.

Paul Westrich zeigte mittels eindrucksvoller Bilder und Filmsequenzen, wie die verschiedenen Wild-bienenarten ihre Nester bauen und ihren Nachwuchs heranziehen. Das staunende Publikum erfuhr, dass es 561 heimische Wildbienenarten gibt neben nur einer heimischen Nutzbienenart, nämlich der bekannten Honigbiene. Der Experte, der seit nunmehr 43 Jahren auf diesem Gebiet forscht, betonte, dass Wildbienen eine Schlüsselrolle in der Bestäubung unserer Nutzpflanzen übernehmen, und wies besonders auf die Problematik des Artenschwundes hin: Mehr als die Hälfte der heimischen Wildbienenarten sind hierzulande in ihrem Bestand bedroht und stehen auf der Roten Liste. Der Hauptgrund ist der Verlust an Bienennahrung, d.h. an artenreichen blühenden Wiesen, aufgrund von Flächenversiegelung, fehlender Flächenvernetzung und intensiver Landwirtschaft. Sein Schlussappell an die Zuhörer lautete, es müsse nicht jede(r) viel, aber es könne jede(r) etwas tun, z.B. durch Aussäen geeigneter Blütenpflanzen als Bienennahrung.

Souverän führte der Rottweiler NABU-Vorsitzende Bernd Franz durch den Abend, dankte Herrn Westrich für seinen außerordentlich interessanten Vortrag und wies im Zusammenhang mit dem Thema auf die für Mai/Juni geplante Exkursion zum Syringa-Duftgarten im Hegau hin. Interessenten können sich melden unter gg@agenda-rw.de oder im Agenda-Treff (Flöttlinstorstraße 12) ihre E-Mail-Adresse hinterlassen.