Ein neuer Flyer der Stadtverwaltung, der in Zusammenarbeit mit Lokaler Agenda, NABU und BUND und entstanden ist, gibt nützliche Tipps zum Klimaschutz
Ein neuer Flyer der Stadtverwaltung, der in Zusammenarbeit mit Lokaler Agenda, NABU und BUND entstanden ist, gibt nützliche Tipps zum Klimaschutz (Grafik: Hak Design/Siegel).

Neuer Flyer: „Hilfe, ich habe einen Garten!“

„Einen Garten zu pflegen ist in der heutigen schnelllebigen Zeit zu einer Herausforderung geworden, der sich immer weniger Menschen stellen wollen oder können“, hat Landschaftsplanerin Stephanie Siegel festgestellt. Sie ist in der Stadtplanung im Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Rottweil für ökologische Ausgleichsmaßnahmen und Landschaftspflege zuständig. Ein hektischer Alltag oder ein geringes Geldbudget seien häufig Gründe, warum Menschen einen pflegeleichten, zeitsparenden und kostengünstigen Garten wünschen. „Schotterwüsten oder akkurat gemähte Rasenflächen lassen aber leider wenig Raum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt“, so Siegel. Doch trotz des Klimawandels mit all seinen Erscheinungen und der Erkenntnis, dass ein artenreich bepflanzter Garten sowohl der Natur und dem Klima als auch zum körperlichen und seelischen Ausgleich gegenüber der Hektik des Alltags beitragen kann, stünden Kies- und Schottergärten noch hoch im Kurs. Hinzukommt, dass die Sommer immer heißer und trockener werden und wenn es regnet, dann umso stärker. Der Rasen vertrocknet und die Stauden, Sträucher und Bäume werden von Schädlingen heimgesucht. Grund genug also, über eine nachhaltige Gestaltung des eigenen Grüns ums Haus nachzudenken.

Hier einige Tipps aus dem Flyer:

  • Naturoasen statt Schotterwüsten

Schottergärten bleiben nur durch aufwendige Pflege oder die Giftspritze so ordentlich wie am Anfang. Sonst siedelt sich sehr schnell „Unkraut“ zwischen den Steinen an. Eine naturnahe Gestaltung mit heimischen Pflanzen ist eine kostengünstige und pflegeleichte Alternative.

  • Zeit und Wasser sparen

Die passende Staudenmischung spart Pflege, da unerwünschter Aufwuchs mit der Zeit immer weniger durchkommt. Außerdem spart sie aufwendiges Gießen, da die verwendeten Pflanzen an heiße Sommer angepasst sind.

  • Blumenwiese statt Rasen:

Blumenwiesen aus heimischem Saatgut müssen nur zweimal pro Jahr gemäht werden. Mit der Zeit wachsen auf der Wiese immer mehr verschiedene Arten. Damit bieten sie Insekten wie Bienen und Schmetterlingen einen optimalen Lebensraum

  • Unordnung ist erlaubt

Einfach ein paar unordentliche Stellen in der einen oder anderen Ecke im Garten belassen. Mit Steinhaufen, Totholz oder Laub im Garten entsteht ein kleines Paradies für Eidechsen, Igel oder Käfer, das auch Unterschlupf für die kalte Jahreszeit bietet.

  • Flächen entsiegeln

Versiegelte Flächen heizen sich im Sommer auf und kühlen nachts kaum ab. Wo möglich, sollten Flächen entsiegelt und zum Beispiel mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen ersetz werden. Auch zwischen verlegten Steinen sollten die Fugen nicht zementiert werden.

Übrigens: Seit der Gesetzesnovelle des Landesnaturschutzgesetzes im August 2020 wird nun ebenfalls gefordert, dass Gartenanlagen insektenfreundlich zu gestalten sind. Die „Schotterung“ der privaten Gärten ist sogar gänzlich untersagt. Die Stadt wird den Flyer künftig an alle Erwerber städtischer Baugrundstücke versenden und damit für eine naturnahe Gartengestaltung werben.

Der Flyer: „Hilfe, ich habe einen Garten!“ gibt einfach umzusetzende Anregungen und Tipps für einen klima- und insektenfreundlichen Garten sowie eine Anleitung für eine Pflanzung auf vier Quadratmetern. Er findet sich unter www.rottweil.de/stadtnachrichten zum Herunterladen und wird auch im Alten und Neuen Rathaus und in den Ortschaftsverwaltungen ausliegen.