In Projektsteckbriefen machen die Planer im Rahmen des Projekts „KlimaMobil“ konkrete Lösungsvorschläge zum Ausbau der Radinfrastruktur in Rottweil. Diese Grafik zeigt, wie der Verkehr von der Radstraße in der Körnerstraße über die Marxstraße an die Königstraße und Hochbrücktorstraße angebunden werden kann (Grafik: KlimaMobil).

Angestoßen durch einen Fraktionsantrag der Grünen hatte sich die Große Kreisstadt Rottweil im Juni 2020 als Modellkommune im Kompetenznetzwerk KlimaMobil mit einem Letter of Intent und einer Vorhabensskizze beworben. Nach Zuschlagserteilung und erster Sondierung mit den von KlimaMobil beauftragten Fachbüros wurden aus dem möglichen Spektrum von Maßnahmen zum Klimaschutz im Verkehr in Rottweil drei Aufgabenstellungen aus dem Bereich Radverkehr entwickelt.

Während man sich in einem ersten Teil der Analyse der Kategorisierung von Quellen und Zielen im Radverkehr innerhalb des Stadtgebiets Rottweil beschäftigte, rückte in einer zweiten Analyse die bei den Rottweiler Bürgern schon lange geforderte Attraktivierung der Radinfrastruktur im Bereich Königstraße in den Blickpunkt. Hierbei sollte auch aufgezeigt werden, wie die zukünftige Fahrradstraße in der Körnerstraße via Marxstraße an die historische Innenstadt angebunden werden kann. So soll auf der Marxstraße eine der beiden Abbiege-Spuren zugunsten von Radfahrstreifen wegfallen.

Abgerundet wurde das ganze Projekt mit einer sogenannten Imagekampagne zum Thema Fahrradnutzung im Alltagsverkehr und möglichen Umgestaltungsmaßnahmen. Letztere beinhaltet vorwiegend Vordrucke und Layouts für Web- und Printmedien und soll in einem kleinen Teaserfilm den endgültigen Projektabschluss finden.

Bereits in der Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses im November letzten Jahres hatte Horst Bisinger, der Mobilitätsbeauftragte der Stadt Rottweil, in einem Sachstandsbericht über das Vorgehen und den damaligen Projektstand berichtet. Insgesamt wurde vor allem die Attraktivierung des Radverkehrs an der Königstraße sehr positiv aufgenommen, auch wenn dafür etliche der Längsparkplätze aufgegeben werden müssen. Laut Parkierungskonzept werden diese in das neue Parkhaus Zentrum verlagert.

„Doch genau darum soll es nach Vorgaben des Landes gehen. Es soll eine stadtverträgliche Mobilität entwickelt und gefördert werden, die einen wesentlichen Beitrag zur Emissionsminderung leistet“, erklärt Bisinger. Dabei sollen Aufenthalts- und Lebensqualität ebenso wie die Verkehrssicherheit gesteigert werden. Verbunden sei dies mit einer neuen Verteilung des öffentlichen Raumes, um mehr Platz für Rad- und Fußgängerverkehr zurückzugewinnen und den ÖPNV zu stärken. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) müsse sich dabei in das Gesamtkonzept einreihen. Auch im Rahmenplan der Landesgartenschau 2028 ist die Mobilität ein wesentlicher Baustein, der mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen zu einer attraktiveren und lebenswerteren Innenstadt beitragen soll.

Die beteiligten Büros BridgingIT GmbH, INOVAPLAN GmbH sowie DER PUNKT GmbH legten nun zusammen mit dem Vertreter des Kompetenznetzwerkes, Ruben Joos, dem Gemeinderat in einer detaillierten Präsentation ihre Ergebnisse vor, auf denen die Stadt- und Verkehrsplaner der Stadt Rottweil aufbauen können. Oberbürgermeister Ralf Broß lobte die gute Zusammenarbeit im Projektteam und die daraus gewonnene Vernetzung mit anderen Kommunen und dem Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg. Bürgermeister Dr. Christian Ruf fügte ergänzend hinzu, dass die Tipps und die Anregungen des Arbeitskreises Radkultur unter dem Dach der Lokalen Agenda und des ehrenamtlichen Radbeauftragten der Stadt Rottweil einen wertvollen Beitrag darstellen.

Der Gemeinderat nahm den Sachbericht zur Kenntnis und beschloss, dass die Maßnahme zur Attraktivierung der Radinfrastruktur in das Radwegekonzept der Stadt Rottweil aufgenommen und gemäß der noch durch den Gemeinderat vorzunehmenden Priorisierung umgesetzt wird.