Bäume lassen die Hochbrücktorstraße ergrünen
Baumtröge machen’s möglich / Aktion der Stadt Rottweil mit Mitteln von LEADER
Ein kleiner Vorgeschmack auf das Landesgartenschau-Jahr 2028: Mit Unterstützung des EU-Förderprogramms LEADER Oberer Neckar pflanzt die Stadt Rottweil fünf Bäume in der Hochbrücktorstraße. Und zwar oberirdisch, in Pflanztrögen.
„Städtische Grünflächen übernehmen in Zeiten des Klimawandels zunehmend auch ökologische Funktionen“, betont Oberbürgermeister Ralf Broß. „Darüber hinaus sind sie aber auch wichtige Faktoren für die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Große Bedeutung kommt dabei natürlich unseren Stadtbäumen zu, die im Sommer zusätzlich auch als willkommene Schattenspender dienen.“
Auf Antrag der CDU-Fraktion im Rottweiler Gemeinderat soll Rottweils historische Innenstadt nun weitere Bäume erhalten und zwar entlang der Hochbrücktorstraße. „Allerdings lässt dort der Untergrund derzeit keine Baumpflanzungen zu. Unsere Lösung daher: Baumtröge, die oberirdisch genügend Raum für das Wurzelwerk bieten“, berichtet Bürgermeister Dr. Christian Ruf.
Als erster Schritt werden zur Begrünung der Innenstadt am 11. November fünf oberirdische Baumquartiere auf der Hochbrücktorstraße aufgestellt und fünf stadtklimaverträgliche Baumarten gepflanzt: Feld-Ahorn, Blumen-Esche, Winter-Linde und zwei Lederhülsenbäume bevölkern nun die Achse zwischen Marktbrunnen und Hochbrücke.
Projektstart war im Herbst 2020, parallel gab es den Förderbescheid der LEADER Aktionsgruppe Oberer Neckar. Von den rund 48.000 Euro Projektkosten werden so 23.000 Euro mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. „Die Baumquartiere bringen mehr Grün in die Innenstadt, versprechen bessere Aufenthaltsqualität und sensibilisieren Klein und Groß für Natur und Biodiversität. Damit erfüllen sie viele Entwicklungsziele der LEADER-Region“, erklärt Angela Blaes, Leiterin des LEADER-Regionalmanagements.
Straßenbäume sind immer besonderen Belastungen ausgesetzt: Hitze, Trockenheit und Straßenverkehr. „Oberirdische Pflanzquartiere wie in der Hochbrücktorstraße begrenzen zusätzlich den Wurzelraum“, berichtet Micha Sonnenfroh. Der Projektleiter für die Landesgartenschau hat sich auch um die mobilen Bäume in der Hochbrücktorstraße gekümmert. „Deshalb werden die Quartiere möglichst groß ausgebildet, um den Bäumen gute Wuchsbedingungen zu bieten.“ Zusätzlich wurden für diese Extremstandorte besondere Aufbauten mit Dämm- und Drainageschicht, speziellem Baumsubstrat und stadtklimaverträgliche Baumarten gewählt.
Die Bäume werden mit Hilfe eines innovativen Feuchtemesssystem nachhaltig bewässert, so dass nur Wasser zugeführt wird, wenn es notwendig ist. Das gewählte Baumsubstrat bietet zusätzlich Wasserspeichermöglichkeiten und die Staudenunterpflanzung schützt vor Austrocknung.
Damit auch die Passanten „ihre“ neuen Bäumen noch besser genießen können, erhalten die Baumquartiere Sitzgelegenheiten. Informationstafeln vermitteln zudem Wissenswertes zu den Bäumen. Oberbürgermeister Broß abschließend: „Eine runde Sache also, wir hoffen, dass sich spätestens im nächsten Frühling viele Menschen an den Bäumen und dem zusätzlichen Grün in unserer Stadt erfreuen werden.“