Mobilitätsbeauftragter Horst Bisinger beim Rundgang im Heilig-Kreuz-Ort (Foto: Stadt Rottweil / Hermann).

Horst Bisinger, der Mobilitätsbeauftrage der Stadt, und sein Team, sowie Rudolf Mager, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, diskutierten beim Rundgang mit den Anwohnern über vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch darüber, dass in dem Quartier bei der letzten Baumaßnahme in der Höllgasse nicht alles perfekt und teilweise erst recht nicht schön ausgeführt worden sei. Hier stellte sich für einige die Frage, ob man an das alte Konzept anknüpfen werde, oder es neue Pläne gibt. Rudolf Mager sicherte eine neue Planung zu –  und noch mehr: „Hier geht es nicht nur um die Änderung der Verkehrsführung, sondern ganz konkret um Baumaßnahmen.“ Das Büro „faktorgruen“ ist mit den Planungen befasst. Es werde großes Augenmerk darauf gelegt, dass die Gestaltung auf die gesamte Struktur der Gassen eingeht und sie barrierefrei begehbar sind.

Aber auch die Bürger dürfen bei den Planungen und der Umsetzung dabei sein, fügte Bisinger an. Er kann sich einen Baubeirat, der aus Anwohnern besteht, gut vorstellen. „Da kann man dann gleich vor Ort sagen, was gut läuft, und was nicht so gut läuft“, sagte er. Er habe mit solch einem Bürgergremium andernorts bereits gute Erfahrungen gemacht.

Im Heilig-Kreuz-Ort geht es bei den anstehenden Baumaßnahmen auch keinesfalls nur um die „Verschönerung“ der Gassen, sondern auch um den „Unterbau“. Die ENRW wird im selben Zuge sämtliche Anschlüsse und Leitungen erneuern, die bereits in die Jahre gekommen sind. Zudem wird derzeit auch noch die Möglichkeit für Nahwärme geprüft.

Rudolf Mager informierte über Gestaltungsideen für den Münsterplatz (Foto: Stadt Rottweil / Hermann).

Viele Ideen indes gibt es von Seiten der Anwohner für den Münsterplatz, nicht nur als Aufenthalts- und Erholungsort, sondern auch für Märkte und Veranstaltungen. Auch die Verwaltung sieht hier viel Potenzial und Stadtpfarrer Timo Weber hatte sich ja bereits bei den Gesprächen im Kapuziner offen für neue Ideen gezeigt. Rudolf Mager führte vor Ort aus, dass der Platz künftig über die gesamte Länge mit Treppenstufen zu den Gassen geöffnet werden könnte. Bislang ist er von der Hauptstraße her lediglich über zwei Treppenanlagen zugänglich.

Ein großes Thema war auch im Heilig-Kreuz-Ort die Verkehrsführung. Schnell stellte sich heraus, dass bei der angedachten Planung mit Einbahnregelungen der Teufel im Detail steckt. Angedacht ist, die Einfahrt in die Bruderschaftsgasse nur noch von oben (Jugendherberge) her zu ermöglichen. Man kommt zudem über die Schulgasse in das Quartier. Über die Bruderschaftsgasse beim Neuen Rathaus soll der Verkehr wieder herausgeführt werden. Über die konkrete Verkehrsführung werde noch die Verkehrsschau von Stadtverwaltung und Polizei vor Ort beraten, informierte Bisinger.

Auch über Anwohnerstellplätze wurde eifrig diskutiert und viele Teilnehmer wurden hellhörig, als es darum ging, einige Parkplätze davon aufzugeben – etwa zu Gunsten der Münsterplatzgestaltung. Die Stadtverwaltung wies auf die Möglichkeit hin, dass die Anwohner seit 2022 ihre Fahrzeuge mit ihren Anwohnerparkausweisen kostenlos auf dem nahe gelegenen Nägelesgrabenparkplatz und allen weiteren innenstadtnahen Parkplätzen parken dürfen. „Wir nehmen Parkplätze nur dort weg, wenn eine andere sinnvolle Nutzung des Platzes erfolgt“, machte Bisinger deutlich. So könnten beispielsweise Geschäfte und die Gastronomie Plätze vor ihren jeweiligen Gebäuden zur Präsentation von Waren oder für Außengastronomie anfragen.

Am kommenden Donnerstag, 27. April, gehen die Ortstermine in die vorerst letzte Runde. Treffpunkt ist dann im Waldtor-Ort um 17 Uhr oberhalb des Schwarzen Tores. Hier geht es um die Auswirkungen des Verkehrsversuchs, das Anwohnerparken und Möglichkeiten für die Außenbewirtschaftung der Gastronomie. Auch hier sollen vor Ort Gespräche und Ideen vertieft werden, die bereits beim Auftakt im Kapuziner ihren Anfang nahmen.