Bürger zeigen großes Interesse an Landesgartenschau-Planung
OB Dr. Christian Ruf führte im Frühjahr 2023 wieder durchs Gelände / alle drei Führungen ausgebucht
Erste Spuren der Landesgartenschau 2028 gibt es bereits jetzt zu entdecken und das Interesse der Bürger an den Plänen ist groß. Dies zeigen nicht zuletzt die Teilnehmerzahlen der drei Bürgerrundgänge Ende April/Anfang Mai 2023 mit Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. Alle drei Rundgänge waren im Vorfeld mit je 50 Besuchern ausgebucht. Dr. Ruf führte die Interessierten durch das Kerngelände im Stadtgraben und am Neckar entlang.
„Die Pläne für unsere Landesgartenschau in Rottweil kann man am besten verstehen, wenn man sich vor Ort durch das Gelände bewegt“, betont Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf zu Beginn der Rundgänge und freut sich über das große Interesse. Vor knapp einem Jahr war der Siegerentwurf des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs vorgestellt worden. Zwischenzeitlich wurde dieser von der Stadtverwaltung und den Architekten kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert.
Erst kürzlich hat der Gemeinderat grünes Licht für die fortgeschriebenen und konkretisierten Pläne erteilt. Mit Blick auf die allgemeine Baupreisentwicklung habe man an der einen oder anderen Stelle Abstriche machen müssen und liege mit der nun beschlossenen Konzeption in einer „guten Mitte“, so Dr. Ruf und fügte hinzu: „Auf jeden Fall ist die Gartenschaubrücke mit dabei, die die historische Innenstadt mit dem Kerngelände im Neckartal verbindet.“ Den Neckar der Innenstadt näher zu bringen, ist eines der wichtigsten Ziele der Landesgartenschau. „Denn uns ist es ein großes Anliegen, dass die Gartenschaubesucher auch unsere schöne Innenstadt besuchen und damit zur Belebung beitragen“, informierte der Oberbürgermeister.
„Es ist ganz Vieles noch nicht in Stein gemeißelt, machte Dr. Ruf deutlich, dass aktuell noch Planungen laufen. Die Topografie der Stadt stelle die Planer vor eine große Herausforderung, denn schließlich wolle man das Gartenschaugelände barrierefrei oder zumindest barrierearm zugänglich machen. „Alle Herausforderungen in diesem Punkt werden wir aber nicht gelöst bekommen“, sagte der OB, verwies aber auf den geplanten Aufzug bei der Hochbrücke, der einen großen Beitrag zur Barrierefreiheit beitragen werde. Der Aufzug, der auf Höhe der Volksbank installiert werden soll, wird so viel Platz bieten, dass man ihn gut auch mit Kinderwagen und Fahrrädern nutzen kann. Auch diverse Rampen und Treppen sind als Alternativen zu den Treppen geplant. „Diese werden aber nicht alle barrierefrei sein können. Um dieses Ziel wenigsten annährend zu erreichen, benötigen wir den Aufzug.“
Neben dem Höhenunterschied gilt es zwei weitere Hindernisse zu überwinden, um von der Stadt in den Hauptbereich der Schau zwischen ENRW-Betriebsgelände und der Schindelbrücke „In der Au“ zu kommen: die Bahngleise und den Neckar. Die dreieinhalb Meter breite Gartenschaubrücke wird hier die Verbindung schaffen. Sie dockt am Bonifatiusweg an und soll bis zum Wendehammer „In der Au“ führen, wo dann das Kerngebiet beginnt. Das Gelände soll weiter aufgewertet werden, beispielsweise durch Gastronomie am Neckar, erlebbare Uferflächen und großzügige Spielmöglichkeiten für Kinder. Beim alten Gaswerk ist währen der Landesgartenschau eine Bühne für diverse Aufführungen denkbar. Auch erste Maßnahmen am Neckar zeigte Dr. Christian Ruf bereits auf. Bis zur Landesgartenschau soll das Gewässer wieder in einer natürlichen Form durch das Tal fließen. Erst kürzlich wurde am Weg in Richtung Göllsdorf ein Teich erweitert, der geschützten Arten als Ausweichquartier dient, während am Neckar gearbeitet wird.
Auch die historische Schindelbrücke profitiert von den Planungen, denn sie wird im Zuge der Landesgartenschau saniert, wird dann aber nur noch für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein, für alle anderen Fahrzeuge werde es eine neue Brücke geben.
Immer wieder kommt – nach der Diskussion bei der derzeitigen Landesgartenschau in Balingen – auch in Rottweil die Frage auf, wie der Eintritt geregelt sein wird. „Alle, die auf das Kerngelände der Schau möchten, werden Eintritt bezahlen. Auch ein Oberbürgermeister“, machte Dr. Ruf deutlich. Üblicherweise verkaufen Städte für Bundes- oder Landesgartenschauen Dauerkarten, die vor allem für die Bevölkerung ein attraktives Angebot darstellen – einmal gekauft, berechtigen sie während des gesamten Veranstaltungsjahres zu beliebig häufen Besuchen.
Aufgrund des großen Interesses sollen im Sommer weitere Spaziergänge stattfinden. Die Termine werden rechtzeitig auf dieser Seite und in der örtlichen Presse bekanntgegeben.