Das Foto zeigt das Gelände des ehemaligen Gaswerks der Stadtwerke Rottweil. Im Hintergrund rechts die historische Innenstadt von Rottweil mit dem Kapellenturm. Links ist der Neckar zu erkennen. Auf dem Gelände des Alten Gaswerks und weiteren Flächen im Neckartal findet die Landesgartenschau 2028 statt.

„Die Sanierung des Gaswerks Rottweil vereint das Notwendige mit dem Nützlichen: Zum einen werden Mensch und Natur vor Gefahren durch alte Schadstoffe geschützt, zum anderen ist das Projekt ein wichtiger Baustein, um eine belastete Fläche nachhaltig wieder nutzbar zu machen. Es ist uns ein großes Anliegen, dass diese wertvollen Projekte zum Flächenrecycling von unseren Kommunen realisiert werden können. Daher unterstützt das Land die Maßnahmen der Stadt Rottweil sehr gerne“, sagt Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Das nun geförderte Sanierungsprojekt sei ein gutes Beispiel dafür, wie Kommunen brachliegende Flächen, meist in zentraler Lage, wieder nutzen und ihren Flächenverbrauch so reduzieren zu können.

„Wir sind dem Land sehr dankbar, dass die Sanierung des alten Gaswerks in der aktuellen Förderrunde mit 2,6 Millionen Euro und damit einem so hohen Betrag berücksichtigt wurde“, so Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. „Damit ist eine wichtige Voraussetzung erfüllt, damit wir mit der Sanierung des Geländes bis zur Landesgartenschau fertig sind. Gleichzeitig zeigt sich erneut: Dass wir Landesgartenschau-Stadt sind zahlt sich wieder einmal durch direkte Förderzusagen aus, die wir ansonsten nicht oder nicht in dieser Höhe bekommen hätten.“ Die Stadt Rottweil bereitet derzeit die Ausschreibung der Sanierung vor, begonnen werden kann damit, sobald die Energieversorgung Rottweil ihr Werksgelände am neuen Standort in Rottweil-Neufra bezogen hat. Für die Sanierung des Geländes wird mit einem Zeitraum von etwa einem Jahr geplant, das Baustart ist bereits im nächsten Jahr geplant. „Die Sanierung ist ein Projekt, das wir nur mit Hilfe des Landes und nur im Zuge der Landesgartenschau so zeitnah realisieren können“, unterstreicht Bürgermeisterin Ines Gaehn. „Davon profitieren letztlich Mensch, Natur und Umwelt gleichermaßen.“

Der Altlaststandort „Gaswerk Rottweil“

Beim früheren Betrieb des Gaswerks sind durch die Ablagerung von Rück­ständen wie Teer Schadstoffe in den Untergrund gelangt. Dieser ist dadurch mit gaswerksspezifischen Schadstoffen belastet. Die Untersuchung und Behand­lung des Altstandorts nahe am Neckar reicht bis in die 1980er Jahre zurück. In den Jahren 2000 und 2001 wurde der Kernschadensbereich, die sogenannten Teerölgruben, ausgehoben und entsorgt. Im Rahmen des Grundwassermonitorings wurde jedoch festgestellt, dass das Grundwasser immer noch erhöhte Schadstoffgehalte aufweist. Nach mehreren Sitzungen der Bewertungskommission Altlasten, die den Fall umfänglich bewertet hat, ist nun eine weitere Sanierung notwendig.

Nördlicher und südlicher Schadensbereich

Die Sanierung wird dabei gezielt auf die unterschiedlichen Schadensbereiche ausgerichtet. Während im nördlichen Bereich ein Aushub mittels Großlochboh­rungen umgesetzt wird, setzt man im südlichen Bereich auf Maßnahmen, die die Infiltration von Niederschlagswasser verhindern. Zudem wird bei der ebenfalls stattfindenden Neckarrevitalisierung darauf geachtet, dass die Grundwasserströ­mung sauerstoffreiches Wasser anliefert, welches den natürlichen Schadstoffab­bau fördert.

Das Foto zeigt das Gelände des ehemaligen Gaswerks der Stadtwerke Rottweil. Im Hintergrund rechts die historische Innenstadt von Rottweil mit dem Kapellenturm. Links ist der Neckar zu erkennen. Auf dem Gelände des Alten Gaswerks und weiteren Flächen im Neckartal findet die Landesgartenschau 2028 statt.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/bodenschutz/altlasten