Bürgerideen sind herzlich willkommen und gewünscht
Gut 400 Interessierte bei Infoveranstaltung zur Landesgartenschau 2028 im Kapuziner / Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf und die Geschäftsführerinnen Ines Gaehn und Annette Stoll-Zeitler zeigen Möglichkeiten der Beteiligung auf.
Die Renaturierung des Neckars beim Schwarzen Felsen läuft auf Hochtouren, in wenigen Wochen soll das alte Gaswerk rückgebaut werden und die Entwurfsplanung für die Landesgartenschau 2028 ist kurz vor dem Abschluss. Bei der Infoveranstaltung mit 400 Personen im „Sonnensaal“ des Kapuziners stellten Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf und die beiden Geschäftsführerinnen der Landesgartenschau gGmbH die weiteren Planungen vor.

Nur noch knapp drei Jahre, dann fällt der Startschuss für das Ausstellungsjahr der Landesgartenschau 2028. Dass die Planungen und auch Maßnahmen bereits weit gediehen sind, das konnten die Verantwortlichen der großen Zahl an Interessierten bei der Infoveranstaltung am 4. Februar im Sonnensaal des Kapuziners aufzeigen.
Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf nahm die Besucher per Präsentation mit auf eine Reise durch das geplante Gartenschaugelände, zeigte anhand der Pläne und des Zeitstrahls auf, wo und wann welche Maßnahmen anstehen. Er machte zudem deutlich, dass die Daueranlagen über das Jahr 2028 Bestand haben werden und mit den Vorhaben im Bereich des Kerngebiets in der Neckaraue ein nachhaltiges Naherholungsgebiet von der Primmündung bis zur Schindelbrücke geschaffen werden soll. „Wir sind schon mittendrin in den Maßnahmen“, ließ er wissen. Neben den laufenden Arbeiten zur Renaturierung des Neckars am Schwarzen Felsen, die mit gut sieben Millionen Euro über Landesmittel finanziert wird, soll in den nächsten Wochen auch mit dem Abbruch des alten Gaswerkes begonnen werden. Auf diesem Areal sollen dann später die Veranstaltungen stattfinden, da es, am Rand des Landesgartenschaugeländes gelegen, nicht nur gut zu erreichen, sondern zudem auch eben ist. „Ebene Flächen gibt es nicht viele und sind daher ein wertvolles Gut“, so Dr. Christian Ruf. Die Planungen für die Landesgartenschaubrücke gehen ebenfalls in die nächste Phase, der kombinierte Fuß- und Radweg von der Primmündung bis zum ENRW-Gelände nimmt auch bereits Gestalt an.
„Aber auch in der Stadt werden die Maßnahmen für die Landesgartenschau in diesem Jahr sichtbarer“, kündigt der Oberbürgermeister an. Denn bereits im Sommer soll mit den Freianlagen im Oberen Stadtgarten beim Musikpavillon begonnen werden und auch die Altlastsanierung des Alten Gaswerks steht auf dem Plan. „Wir wollen zudem einen kleinen Vorgeschmack geben auf das, was im Veranstaltungsjahr laufen kann“, sagte Oberbürgermeister Dr. Ruf. Auch auf die Neugestaltung der Neckaraue, den Hauptbereich der Landesgartenschau, freue er sich schon, sehr sagte Ruf. Ziel ist es, den Neckar wieder naturnahe zu gestalten und aus seinem betonierten Flussbett zu befreien. Die denkmalgeschützte Schindelbrücke wird saniert und für den Fußgängerverkehr erhalten. Für Fahrzeuge wird es wenige Meter daneben eine kleinere Brücke geben.
Die Verbindung vom Veranstaltungsgelände am Neckar zur Innenstadt sei sehr wichtig. „Denn die Gartenschau ist nur gut, wenn die Leute auch die Innenstadt besuchen“, machte der Oberbürgermeister deutlich. Und dafür gibt es dann reichlich Möglichkeiten: über den Panoramaweg, den Spitalgarten, die Landesgartenschaubrücke, einen der vielen anderen Wege in den oberen Stadtgraben, oder den Aufzug an der Hochbrücke.
Vom oberen Stadtgraben hinunter in den Stadtgraben am Fuß der Hochbrücke soll es einen Kaskadenweg mit Wasserlauf geben. Der Kugelbrunnen, der hier bislang gestanden hat, habe beim Abbau „bedauerlicherweise Schaden genommen, aber wir versuchen ihn wieder originalgetreu aufzustellen. Wo, das ist allerdings noch offen“, sagte Dr. Ruf. Demnächst werde auch die Diotima von Siegfried Haas verpackt und für die Zeit der Baumaßnahmen in der Kunststiftung Erich Hauser eingelagert.
Große Pläne gebe es für des ENRW-Gelände. Die ENRW ziehe nach der Fasnet in die neuen Gebäude in Neufra um. Und bis zur Landesgartenschau soll in dem historischen ENRW-Gebäude eine Gastronomie einziehen, und im Flachdachbau wird mit dem Science-Center von Campus Schule-Wirtschaft eine Bildungseinrichtung geschaffen. Die Gespräche laufen hier bereits, ließ Ruf wissen. Auch ein großer Spielplatz soll hier angelegt werden. Wichtig sei es den Planern, die Infrastruktur so gut es geht zu erhalten.
Das Alte Spital thematisierte der Oberbürgermeister ebenfalls. „Es ist schön, dass wir das Gebäude wieder mit Leben füllen können. Hotelbetten brauchen wir dringend. Das Spital soll in seinem Erscheinungsbild so bleiben, ebenso die Spitalkapelle als sakraler Raum“, so Dr. Ruf, der ergänzte, dass es hier bereits im April mit ersten Arbeiten losgehen soll.
Gartenschau-Geschäftsführerin Annette Stoll-Zeitler gab anhand von Beispielen anderer Landesgartenschauen einen Überblick über mögliche Ausstellungsthemen und -angebote. Hier haben Vereine, Organisationen, Institutionen und auch die Teilorte die Möglichkeit, sich einzubringen, sich zu präsentieren und zu engagieren. „Es ist uns ganz wichtig, dass die Landesgartenschau ein großes bürgerschaftliches und gesellschaftliches Fest wird“, betonte sie und lud ein, sich von den gezeigten Ausstellungs- und Veranstaltungsbeispielen inspirieren zu lassen, „Rottweiler Energie aufs Gelände zu bringen“ und sich aus dem Markt der Möglichkeiten ein individuelles Programm zusammenzustellen, das vom inklusiven Gärtnern, über Kunst und Kultur, bis hin zu Gottesdiensten reichen kann. „Fühlen sie sich alle eingeladen, ein Teil der Landesgartenschau zu sein“, so Stoll-Zeitler abschließend. An den Stellwänden lagen Formulare aus, in die sich Interessierte mit ihren Wünschen bereits eintragen konnten. Die Ideen der Bürger sind also ab sofort gefragt. Wer Interesse hat, kann sich auch für den Landesgartenschau-Newsletter anmelden, so ist er stets auf dem aktuellen Stand der Planungen.
Geschäftsführerin Ines Gaehn zeigte Veranstaltungsbeispiele anderer Landesgartenschauen auf und machte deutlich, dass die Schau „ein Projekt von Rottweilern für Rottweil“ und Gäste sei. Sie betonte, dass die Möglichkeiten sehr vielfältig sind. Auch sie lud ein, sich zahlreich einzubringen. Die Besucher ließen sich das nicht zweimal sagen. Eifrig wurden Zettel ausgefüllt und das Gespräch gesucht.