Staatsekretärin Elke Zimmer informierte sich bei ihrem Rundgang durch die Stadt über die Planungen zur Landesgartenschau und zum Rottweiler Verkehrsversuch. Eine Station war auch der Friedrichsplatz. Das Verkehrsministerium hat die Stadt Rottweil mit Stadtmöbeln unterstützt und die gelbe Info-Stele im Hintergrund zur Verfügung gestellt. Unser Bild zeigt von links: Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung Rudolf Mager, Staatssekretärin Elke Zimmer, OB Dr. Christian Ruf und Bürgermeisterin Ines Gaehn (Foto: Stadt Rottweil / Hermann).

„Städtebauliches Ziel der Landesgartenschau ist es, unsere historische Innenstadt fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehört das ökologisch aufgewertete Neckartal als Naherholungsgebiet ebenso wie eine zukunftsfähige Mobilität“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. „Den Verkehrsversuch begleiten wir mit einer breit angelegten Informationskampagne und Feedbackmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger sowie einem Aktionsprogramm zur Belebung der Innenstadt.“ Dankbar ist die Stadt Rottweil, dass das Land Baden-Württemberg die Revitalisierung des kanalisierten Neckars in Eigenregie durchführt und dadurch den Weg bahnt für eine ökologische Aufwertung des Neckartals, das der gesamten Bevölkerung, aber insbesondere auch den Einwohnern der historischen Innenstadt als Naherholungsraum dienen soll.

Staatssekretärin Zimmer machte sich bei ihrem Besuch vom Engagement der Stadt Rottweil ein Bild: „Rottweil möchte mit seinem Verkehrsversuch die Innenstadt attraktiver machen und die Verkehrswende voranbringen. Mit unserem Stadtmobiliar können wir die Stadt dabei auch direkt unterstützen. Unser Ziel ist es, bis 2030 deutlich mehr lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten in Baden-Württemberg zu schaffen. Das erreichen wir nur gemeinsam mit den Kommunen. Wir brauchen dafür eine Verkehrsplanung, die gleichberechtigt auch die Bedürfnisse der Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden berücksichtigt und so für alle die Lebens- und Aufenthaltsqualität verbessert. Diesen Weg beschreitet Rottweil mit seinem Verkehrsversuch und ich wünsche mir, dass dieses mutige Vorgehen in zahlreichen Kommunen im Land Nachahmung findet.“

„Wir legen hier Wert auf eine gute Wegeverbindung für Fußgänger wie Radfahrer von der Stadt ins künftige Gartenschaugelände und zurück – was aufgrund der Topographie eine besondere Herausforderung darstellt“, so Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung Rudolf Mager. Er erklärte der Staatssekretärin auch die Idee hinter dem derzeit laufenden Verkehrsversuch: „2011 haben wir mit Unterstützung des Landes einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich eingeführt. Noch fahren aber bis zu 14.000 Autos durch unsere schöne Innenstadt. Wir wollen den Autoverkehr reduzieren, um Rottweils historisches Herz für Einheimische wie Touristen wieder attraktiver zu machen.“ Zugleich plant die Stadt eine Stärkung des ÖPNV durch den Neubau eines zentralen Umsteigepunkts für Busse außerhalb der historischen Innenstadt. Dazu wird im Dezember ein verbesserter Taktfahrplan eingeführt und das Radwegenetz soll weiter ausgebaut werden. Eine neue, dynamische Fahrgastinformation und ein Parkleitsystem sind weitere Meilensteine für eine moderne Verkehrsinfrastruktur, die im Vorfeld der Landesgartenschau in der Stadt installiert werden sollen. Auch gehört der Bau des neuen zentralen Parkhauses mit Mitteln aus dem Sanierungsgebiet Stadtmitte auf der Groß’schen Wiese dazu, um künftig das Parken in die Höhe zu stapeln und so den Flächenbedarf wie den Suchverkehr zu verringern. „Wir nutzen die Landesgartenschau, um mit begleitenden Projekten unsere Infrastruktur zu modernisieren. Landesgartenschauen sind schon lange keine reinen Blumenschauen mehr, sie sind eine treibende Kraft für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Das Land Baden-Württemberg fördert hier aus verschiedenen Töpfen wichtige Vorhaben unserer Stadt, die 2028 auch ein Schaufenster für beispielhafte Mobilitätsprojekte sein möchte“, so OB Dr. Ruf.

An die Präsentation schloss sich ein Rundgang durch die Stadt an mit Stationen im Waldtorort, im Stadtgraben und an der Marxstraße, wo mit Unterstützung des Kompetenznetzes Klima Mobil, das vom Verkehrsministerium gefördert wird, derzeit modellhaft erprobt wird, wie die Radinfrastruktur attraktiver gestaltet werden kann. Es folgte die Besichtigung des Friedrichsplatzes, wo das Verkehrsministerium den Verkehrsversuch durch die Bereitstellung von Stadtmobiliar unterstützt, ehe der Rundgang im Heilig-Kreuz-Ort endete. „Hier treffen sich in Rottweil gewissermaßen Mobilitäts- und Energiewende“, unterstrich Rottweils OB: „Wir werden die Gassen nicht nur an der Oberfläche sanieren und mit einem senioren- und behindertengerechten Belag ausstatten. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung prüfen wir zudem, ob hier ein Fernwärmenetz sinnvoll umgesetzt werden kann.“