Stefanie Kroll zeigt den Anbau an ihr historisches Stadthause, der mit Hilfe der Städtebauförderung realisiert wurde.

Mit den Sanierungsgebieten „Stadtmitte“ im historischen Stadtkern und dem Sanierungsgebiet „In der Au“ mit seinem Vorstadtcharakter bietet sich gemeinsam mit der Landesgartenschau 2028 eine einmalige Chance, die Stadt Rottweil weiterzuentwickeln. Dass es auch möglich ist, ein Haus im historischen Stadtkern für zeitgemäße Ansprüche zu optimieren, das zeigt Familie Kroll mit ihrem Anbau in der Metzgergasse 21 auf. Mit einem Anbau haben sie neue Möglichkeiten und mehr Raum geschaffen, so dass die gesamte Familie ausreichend Platz hat.

„Ich wollte immer mitten in der Stadt wohnen. Und als wir das Haus 2005 gekauft haben, hatten wir noch keine Kinder und auch kein Wissen darüber, wieviel Platz man mit Kindern benötigt“, berichtet Stefanie Kroll. Sie hatten das Haus damals für ihre Ansprüche grundsaniert, doch als die Kinder zur Welt kamen, wurde es zu eng. „Wir suchten sogar nach einem neuen Haus, wurden aber nicht fündig, was sich letztlich als Glück erwies“. Denn die Elzacher Architektin Patrizia Haas hatte die perfekte Idee für die junge Familie: ein Anbau, der nicht nur für mehr Wohnraum sorgt, sondern die Immobilie sogar altersgerecht macht. „Wir waren sofort begeistert. Wir haben einen Raum und ein Bad mehr, das macht so viel aus. Und als wir dann noch von der Städtebauförderung hörten, fiel die Entscheidung leicht“, erinnert sich Stefanie Kroll. „Die Förderung der Stadt ist sehr attraktiv. Und auch das Prozedere, das Antragsverfahren, war sehr unkompliziert“, resümiert sie. Es galt zunächst die Planungen einzureichen und, nachdem die Förderung bewilligt war, die einzelnen Rechnungen. „Das ging alles sehr zügig“, freut sich Stefanie Kroll. „Das war eine tolle Sache und es wundert mich, dass nicht mehr Leute das Angebot in Anspruch nehmen.“ Für Maßnahmen wie bei Familie Kroll gewährt die Stadt einen Zuschuss von 20 Prozent der Kosten, aber maximal in Höhe von 20 000 Euro.

Bei allem Lob bedauert die Familie, dass Anfragen für Balkonanbauten und Dachterrassen in der Innenstadt häufig abgelehnt würden. Hier wünscht sie sich eine größere Offenheit bei den Planungs- und Denkmalschutzbehörden. Stefanie Kroll sieht durch die Förderung durchaus gute Chancen, dass manches historische Haus in der Innenstadt auf diese Weise doch noch einen Käufer findet. „Eine Immobilie in der Innenstadt bietet viele Vorteile. Man braucht zum Beispiel nicht für jeden Weg ein Auto.“ Auch einen Tipp für künftige „Sanierer“ hat Stefanie Kroll noch parat: „Es ist wichtig, einen Architekten zu haben, oder jemanden, der Ahnung hat vom Bauen, denn dann ist das mit den Plänen und Anträgen, die man einreichen muss, deutlich einfacher“.

Stefanie Kroll zeigt den Anbau an ihr historisches Stadthause, der mit Hilfe der Städtebauförderung realisiert wurde.
Der Anbau von der anderen Neckarseite fotografiert: er fügt sich gut ins historische Ensemble der historischen Innenstadt ein.