Zwischen Kaiserstraße und Körnerstraße auf der Fläche der „Großschen Wiese“ entsteht bis Winter 2025 das neue Parkhaus Zentrum. Der Bedarf nach Parkraum ist hoch in dem Gebiet. Mitarbeiter von Behörden, Schulen und Landgericht sind hier Tag für Tag auf der Suche nach einer Abstellmöglichkeit für ihr Fahrzeug. 160 Parkplätze standen bisher auf der „Großschen Wiese“ zur Verfügung. Damit ist jetzt Schluss, denn mit dem Spatenstich wurde vor wenigen Tagen mit dem Neubau des Parkhauses auf dem Areal begonnen, das „ein wichtiger Baustein im Parkierungskonzept der Stadt ist und bestens ins geplante dynamische Parkleitsystem eingebunden werden kann“, betonte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf.

321 Stellplätze – doppelt so viele wie bisher – werden künftig zur Verfügung stehen. Und auch die Elektrifizierung des Parkhauses ist zukunftsweisend: Im Endausbau sollen mehr als 20 Ladepunkte installiert werden, die von der auf dem Dach befindlichen Solaranlage gespeist werden. Mit der Anlage investiert die ENRW in die Nachhaltigkeit des Gebäudes. Zudem soll das Parkhaus auch Anwohnern der Innenstadt als Quartiersgarage angeboten werden, was einen positiven Nebeneffekt hat. Denn durch die Nutzung durch die Kernstadtbewohner konnte das Sanierungsgebiet erweitert und dadurch Fördermittel aus der Städtebauförderung generiert werden. Das sind bei einer Investitionssumme von rund sieben Millionen Euro immerhin 2,8 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes. Oberbürgermeister Christian Ruf betonte zudem, dass man auch auf Anwohnerbedenken reagiert und die Anzahl der Stellplätze um 25 reduziert habe. „Dadurch konnten wir den Abstand zur Nachbarbebauung vergrößern und haben zusätzlich etwa 500.000 Euro in Lärmschutzmaßnahmen investiert“, informierte er.

Mittlerweile stehen die Bagger der Firma Goldbeck, die als Generalunternehmer fungiert, in den Startlöchern. Zunächst werden die Asphaltflächen zurückgebaut, erklärt Jörg Parschaht, Goldbeck-Niederlassungsleiter Bodensee. Im Anschluss folgen die Erd- und Entwässerungsarbeiten. Sobald sämtliche vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sind, beginnt die eigentliche Montage des Parkhauses auf einer Fläche von gerade mal 2500 Quadratmetern. „Um die geplanten 321 Stellplätze unterzubringen, erstellen wir auf dieser Fläche acht Parkebenen in der sogenannten Splittlevel-Bauweise. Diese ach Ebenen ergeben aufsummiert eine Gesamtgebäudehöhe von etwa zwölf Metern“, sagt Parschaht weiter und fügt an, dass die Goldbeck typische Systembauweise bei der Realisierung größten Wert auf Nachhaltigkeit durch Materialoptimierung lege. So bestehen die Parkflächen aus extrem schlanken, gerade mal zehn Zentimeter dicken Stahlbetonplatten aus Eigenproduktion der Firma Goldbeck. Insgesamt werden etwa 7400 Quadratmeter dieser Deckenplatten verbaut und vergossen. Moderne Technik mit schrankenloser Zufahrt, Kennzeichenerkennung, Einzelplatzbelegungsanzeige und vielfachen Bezahlmöglichkeiten rundet den Bau ab. Zudem ist das Parkhaus barrierefrei. Die architektonisch ansprechenden Fassadenelemente aus einer Tonverkleidung, Glas und Stahlblech sowie eine begrünte Fassadenberankung tragen dem städtebaulichen Aspekt Rechnung. Das Haupttreppenhaus wird individuell als Betonfertigteil-Konstruktion errichtet. 

Für die Zeit der Bauarbeiten hat die Stadt eine kostenlose Shuttle-Verbindung Richtung Innenstadt eingerichtet. „Ich verspreche mir durch den Parkhausbau eine deutliche Entlastung für das Quartier“, so der Oberbürgermeister, der – wie viele andere auch – froh ist, dass mit dem Baustart nun ein langjähriger Planungsprozess seinen Abschluss gefunden und der Bau begonnen hat.

Impressionen vom Spatenstich:

Visualisierung zum Parkhaus: