Farbenfroh, kreativ und insektenfreundlich zeigten sich in diesem Sommer die Gassen in der historischen Innenstadt. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner hatten ihre Balkone, Fenster und Hauseingänge liebevoll gestaltet – nun wurden die schönsten Beiträge ausgezeichnet. Die Landesgartenschau Rottweil 2028 gGmbH und Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf luden zur Feier der Blumenschmuckprämierung ein.
Landesgartenschau 2028
Ein großes Sommerfest für alle und neue Infrastruktur für die Zukunft
Landesgartenschauen bewirken einen langfristigen und nachhaltigen Mehrwert für die Ökologie, Ökonomie, Kultur und das soziale Leben einer Stadt. Die für eine Stadtentwicklung bedeutenden Flächen werden für eine Dauernutzung aufgewertet und gestaltet. Die Vorfreude wächst: In Rottweil laufen bereits an vielen Stellen die Vorbereitungen für die Landesgartenschau 2028. Doch die Landesgartenschau ist weit mehr als ein großes Sommerfest von Rottweilerinnen und Rottweilern für Einheimische und Gäste. Sie steht für nachhaltige Stadtentwicklung, neue Lebensqualität und dauerhafte Verbesserungen der Infrastruktur, von denen die Bürgerinnen und Bürger auch weit über das Veranstaltungsjahr hinaus profitieren werden.
Eine Stadt rückt zusammen: Neue Wege und Verbindungen
Rottweil hat viele schöne, aber bislang oft voneinander getrennte Ecken: den oberen und unteren Stadtgraben, die Neckarauen, den Flusslauf des Neckars bis zur Primmündung. Mit der Landesgartenschau 2028 werden diese grünen Inseln miteinander verbunden – zu einem zusammenhängenden, innenstadtnahen Naherholungsgebiet mit nachhaltigem Charakter.
Neue Wege und Brücken – barrierefrei oder barrierearm – sorgen dafür, dass die Innenstadt künftig besser mit dem revitalisierten Neckar und dem Gewerbepark Neckartal verbunden ist. So eröffnen sich ganz neue Perspektiven auf die historische Stadt. Spaziergänge und Ausflüge mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl werden dort möglich, wo vorher topographische Grenzen waren. Besonders die barrierefreie Erreichbarkeit vieler Areale stellt einen wichtigen Fortschritt dar.
Dauerhafte Aufwertung: Mehr Natur, mehr Möglichkeiten
Mit der Landesgartenschau entstehen neue, ökologische Freiräume für alle Generationen. Auf über 20 Hektar Fläche werden attraktive Grünräume mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Neben großzügigen Erholungsflächen sind auch neue Veranstaltungsorte geplant – etwa eine Konzertmuschel oder die Hauptbühne auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks.
Ein besonderer Anziehungspunkt wird das Science-Center auf dem früheren ENRW-Areal sein. Es entsteht in direkter Nachbarschaft zu einem neu gestalteten Spielplatz, gastronomischen Angeboten und weiteren Freizeitmöglichkeiten – ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt mitten im Neckartal.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit Geschichte
Landesgartenschauen haben in Baden-Württemberg eine lange Tradition – seit über 40 Jahren begeistern sie mit innovativen Konzepten, großem Bürgerengagement und hohen Besucherzahlen. Auch in Rottweil ist es den Organisatoren wichtig, gemeinsam mit allen Beteiligten herauszuarbeiten, was die Stadt ausmacht – und was sie für die Zukunft stark macht.
Die Gestaltung der Gartenschau ist daher kein Projekt von oben, sondern ein gemeinschaftliches Vorhaben. Bürgerschaftliches Engagement spielt dabei eine zentrale Rolle: Die „gute Stube Rottweils“ soll modern, einladend und zukunftsfähig gestaltet werden – mit Ideen, Wünschen und Initiativen aus der Stadtgesellschaft.
Fördermittel ermöglichen wichtige Investitionen
Die finanzielle Unterstützung des Landes macht es möglich, dass in Rottweil umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden können – auch über das Gartenschaugelände hinaus. Insgesamt sind rund 78 Millionen Euro an Investitionen für die Daueranlagen und die Schaffung von Infrastruktur in der Kernstadt vorgesehen, davon fließen über 30 Millionen Euro durch Förderprogramme in die Stadt.
Ein besonders herausragendes Projekt ist die Renaturierung des Neckars am Schwarzen Felsen. Mit einem Gesamtvolumen von über sieben Millionen Euro wird dort ein naturnaher Flussraum geschaffen – finanziert durch Landesmittel. Ohne die Landesgartenschau wären viele dieser Maßnahmen finanziell nicht machbar gewesen.
Historisches bewahren, Neues schaffen
Ein weiteres Highlight ist der Erhalt der denkmalgeschützten Schindelbrücke in der Au. Sie wird künftig für den Fußgängerverkehr erhalten bleiben. Für den Fahrzeugverkehr entsteht wenige Meter daneben eine neue, kleinere Brücke – die Bauarbeiten dafür sind bereits angelaufen.
Die Verbindung vom Veranstaltungsgelände in den Neckarauen zur Innenstadt spielt eine zentrale Rolle. Die Anbindung soll Besucherinnen und Besucher ganz selbstverständlich durch die Stadt führen – etwa über den Panoramaweg, den Spitalgarten, die neue Landesgartenschaubrücke, oder durch den Aufzug an der Hochbrücke. Auch der geplante Kaskadenweg mit Wasserspiel, der vom oberen Stadtgarten in den unteren Stadtgraben führen soll, trägt dazu bei.
Programmvielfalt und Beteiligung: Alle können mitmachen
Das Jahr 2028 soll nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell und gesellschaftlich ein Höhepunkt für Rottweil werden. Im Veranstaltungsjahr ist ein abwechslungsreiches Programm geplant, bei dem die bunte Vielfalt der Stadt sichtbar wird. Dabei sind alle gefragt: Privatpersonen, Vereine, Schulen, Organisationen, Kirchen – jede Idee ist willkommen.
Wettbewerb Kerngelände
Das Kerngelände der Landesgartenschau befindet sich direkt unter der historischen Innenstadt im Neckartal. Mit Hilfe eines landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs kürte die Stadt durch ein Preisgericht ein Landschaftsarchitekturbüro, das sich seitdem in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung um die Gestaltung des Hauptgeländes kümmert.
Insgesamt 25 Planungsbüros haben ihre Ideen und Konzeptvorschläge eingereicht. Im Preisgericht waren neben Landschaftsarchitekten und Stadtplanern auch zahlreiche Experten zu Fachgebieten wie Gewässer, Artenschutz und Denkmalschutz sowie Bürgervertreter, Vertreter des Landes, des Landratsamtes, der Stadt und des Gemeinderats versammelt. Die Gebietskulisse für den Wettbewerb des LGS-Kerngebietes umfasst den Bereich zwischen dem Viadukt, der Schindelbrücke in der Au und der Prim-Mündung mit dem Neckar sowie die angrenzenden Gleisbereiche und den Stadtgraben bis zum Gänsbrunnengäßle.
Platz 1 bis 3 aus dem Wettbewerb
- A24 landschaft aus Berlin
- ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Kröniger, Rümpelein, Wenk aus Freising
- Planorama Landschaftsarchitektur Maik Böhmer aus Berlin
Siegerentwurf von A24 landschaft, Berlin
Die historische Altstadt von Rottweil thront auf einem Felssporn hoch oben über dem Neckar. Diese dramatische Situation ist nahezu einzigartig in Deutschland. Der Neckar vor den Toren der Stadt ist für die Bürger Rottweils seit jeher landschaftlicher Sehnsuchtsort, der jedoch nur auf mühevollen Umwegen zu erreichen ist.
Aus dem Erläuterungsbericht des Siegerentwurfs
Den aktuellen, kommentierten Stand dieser Pläne finden Sie hier.
Alle Wettbewerbsentwürfe zur Ansicht und zum Download finden Sie hier.
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Aktuelles zum Thema „Landesgartenschau“
Auf der Landesgartenschau Rottweil 2028 wird das Thema Eisenbahn eine große Rolle spielen: Die Langhalle des ehemaligen Bahnbetriebswerks Rottweil wird in das Kerngebiet der Landesgartenschau eingebunden. Die Landesgartenschau gGmbH hat angekündigt, zu diesem Zweck eng mit den Eisenbahnfreunden Zollernbahn e. V., der Eisenbahnbetriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb mbH (NeSA) sowie der Historischen Bahnbetriebswerk Rottweil gGmbH zusammenzuarbeiten.
Ein Stück Landesgartenschau hält Einzug in die Rottweiler Innenstadt: Pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag zieht eine mobile Pflanzeninstallation auf dem Platz vor der Kapellenkirche ein. Das außergewöhnliche Projekt des Verbands für Garten-, Landschaft und Sportplatzbau, Region Schwarzwald-Baar-Heuberg soll die Verbindung zwischen der Region, dem Handwerk und der kommenden Landesgartenschau Rottweil 2028 erlebbar machen – und setzt so zugleich ein Zeichen für mehr Grün und Aufenthaltsqualität in unseren Städten.
Pünktlich zum Stadtfestwochenende wurde das neue Rottweiler Parkhaus „Stadtmitte Süd“ am Donnerstag, 11. September, im Beisein von Gemeinderäten, Vertretern der Firma Goldbeck, der Städtebauförderung und zahlreicher Anwohner feierlich eröffnet. Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf freute sich, dass man beim Zeitplan, aber auch bei den Kosten eine „echte Punktlandung“ geschafft habe.







